Alaska, Seekajakfahren am Fuße des Columbia-Gletschers. Wenn es einen Ort auf der Erde gibt, an dem der Klimawandel einsetzt, dann ist es hier. Die Gletscher ziehen sich zurück, viel zu große Gletscherbrocken treiben ins Meer. Um Sie herum das knackende Geräusch von schmelzendem Eis.
Die Aufgabe, die globale Erwärmung auf 1,5℃ zu begrenzen, ist unvorstellbar groß. Wir alle müssen uns an die Arbeit machen, lieber gestern als heute. Die Regierung, die Haushalte, aber auch Sie, die Bauherren unseres Landes. Denn es kommt eine Menge auf Sie zu. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass die Regierung das Ziel verfolgt, bis 2050 eine nahezu energieneutrale gebaute Umwelt (BENG) zu erreichen? Und das bedeutet nicht, dass Sie vorerst nicht betroffen sein werden. Am 2. November 2018 wurde die Bauverordnung geändert und eine sogenannte C-Label-Pflicht für Büros eingeführt. Büroräume, die am 1. Januar 2023 nicht über dieses Label verfügen, dürfen bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr genutzt werden. Wenn Sie größere Wartungsarbeiten an Ihrem Büro durchführen wollen, sollten Sie sich darauf einstellen. Planen Sie den Bau eines neuen Büros? Dann muss es spätestens ab dem 31. Dezember 2020 "BENG" sein. Solarzellen auf dem Dach, Anschluss an Wärme- und Kältespeicher (WKO), Geothermie, Windenergie (eigene Windräder oder Kauf von einem lokalen Windpark), Aquathermie, Isolierung und natürlich die einfache Senkung des Energieverbrauchs - alles Lösungen (ob in Kombination oder nicht), um Ihr Büro energieneutral zu machen.
Wenn Sie viel mit dem Güterverkehr arbeiten, ist es ratsam, auch diesen zu minimieren. Am 9. November 2018 hat der Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft den politischen Rahmen "Lkw-Maut" veröffentlicht. Darin ist vorgesehen, dass das Verursacherprinzip gelten soll. Je mehr man die Straße mit Lkw nutzt, desto mehr zahlt man. Ein entsprechendes Gesetz muss noch verabschiedet werden. Es wird erwartet, dass die Abgabe erstmals im Jahr 2023 erhoben werden könnte. Aber auch hier kann es nicht schaden, vorzusorgen. Wie können Sie Ihren Güterverkehr schon jetzt effizienter nutzen, damit Sie später nicht mit unnötigen Mehrkosten konfrontiert werden? Vielleicht mehr Transporte auf dem Wasser, aber mit Landstrom. Oder auf der Schiene, die Betuwe-Route gibt es ja nicht umsonst. Gestern wurde ich auf der Straße von einem Bus überholt. Ich dachte, ich höre nichts und, was noch wichtiger ist, ich rieche nichts. Nicht dieser schmutzige Dieselgeruch, den wir von Bussen gewohnt sind. Ein Elektrobus, ein Hauch von frischer Luft, buchstäblich und im übertragenen Sinne.
Beim nachhaltigen Bauen geht es nicht nur darum, was man baut, sondern auch wie. Elektrisch (oder mit Wasserstoff) betriebene Bagger gibt es sicher schon, aber ich sehe sie nicht. Ich verstehe, dass man nicht jedes Mal die Straßenarbeiten unterbrechen kann, um den Asphaltfertiger auf eine Ladestation zu stellen, aber es müssen intelligente Technologien entwickelt werden. Innovation ist absolut notwendig. Und dafür sind wir auf Sie, die Unternehmen, in Zusammenarbeit mit Wissensinstituten und Universitäten angewiesen. Wir alle stehen jetzt vor einer Giga-Aufgabe. Jede Innovation, und sei sie noch so klein, ist willkommen.
Liesbeth Schippers
Rechtsanwalt und Partner bei Pels Rijcken