- Ein Prototyp eines Mercedes-Benz GenH2-Lkw hat eine Strecke von 1.047 km zwischen Wörth am Rhein und Berlin zurückgelegt
- Daimler Truck erreicht mit dem #HydrogenRecordRun einen weiteren Meilenstein im Rahmen seiner zweigleisigen Strategie mit wasserstoff- und batteriebetriebenen Fahrzeugen
- Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, Leiter Lkw-Technik "Das ideale Einsatzgebiet für Brennstoffzellen-Lkw liegt in flexiblen und anspruchsvollen Fernverkehrsaufgaben. Wasserstoff im Lkw ist alles andere als heiße Luft: Das haben wir mit dem Durchbrechen der 1.000-Kilometer-Marke mit einer Betankung eindrucksvoll bewiesen."
Daimler Truck hat erfolgreich bewiesen, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie die richtige Lösung zur Dekarbonisierung des flexiblen und anspruchsvollen Fernverkehrs sein kann. Ein für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassener Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Truck absolvierte den #HydrogenRecordRun von Daimler Truck über eine Strecke von 1.047 km mit einem Tank Flüssigwasserstoff.
Angetrieben von einem zellzentrierten Brennstoffzellensystem und ausgestattet mit einem Flüssigwasserstoff-Tanksystem startete das Rennen am Montag, 25. September, nachmittags im Mercedes-Benz Lkw-Kundencenter in Wörth am Rhein und endete am Dienstagmorgen, 26. September, in der deutschen Hauptstadt Berlin. Der Lkw absolvierte die Fahrt voll beladen und mit einem Gesamtzuggewicht von 40 Tonnen unter realen Bedingungen ohne CO2-Emissionen während der gesamten Fahrt. Die Rekordfahrt mit geschlossenen Tanks und kontrollierter Fahrleistung wurde unabhängig durch ein Prüfdokument des TÜV Rheinland bestätigt.
Gemeinsam mit Rainer Müller-Finkeldei, Leiter der Produktentwicklung Mercedes-Benz Truckse und der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther schickte er den Wasserstoff-Lkw vor den Augen der internationalen Medien auf die Reise: "Heute ist ein großer Tag! Ein wasserstoffbetriebener Lkw fährt von Rheinland-Pfalz bis nach Berlin. Wir sind stolz, dass eine so weitreichende Innovation aus Rheinland-Pfalz kommt und im Werk Wörth entwickelt und getestet wurde. Das zeugt von rheinland-pfälzischem Innovationsgeist und wird den Verkehrssektor nachhaltig verändern. Er ist ein Meilenstein für die Transformation und Dekarbonisierung des Verkehrssektors - dank neuer Technologien. Die Reise des GenH2-Lkw von Rheinland-Pfalz nach Berlin macht dies konkret."
Nach der erfolgreichen Rekordfahrt fuhr Andreas Gorbach, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG, Leiter Truck Technology, den Lkw im Berliner Ministergarten über die Ziellinie: "Für die Dekarbonisierung des Verkehrs brauchen wir sowohl batterieelektrische als auch wasserstoffbetriebene Antriebstechnologien. Das ideale Einsatzgebiet für Brennstoffzellen-Lkw liegt in flexiblen und anspruchsvollen Fernverkehrsaufgaben. Mit dem Durchbrechen der 1000-Kilometer-Marke mit einer Tankfüllung haben wir jetzt eindrucksvoll bewiesen: Wasserstoff im Lkw ist alles andere als heiße Luft und wir sind auf einem guten Weg in Richtung Serienproduktion. Gleichzeitig erinnert unsere heutige Rekordfahrt daran, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs neben den richtigen Antriebstechnologien zwei weitere Faktoren erfordert: eine grüne Energieinfrastruktur und wettbewerbsfähige Kosten im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen."
Vor dem Rennen wurde der Mercedes-Benz GenH2 Truck an der Tankstelle von Daimler Truck im Entwicklungs- und Testzentrum des Unternehmens in Wörth mit flüssigem Wasserstoff betankt. Der von Air Liquide gelieferte Wasserstoff ist erneuerbaren Ursprungs und wurde aus Biomethan mit Herkunftsnachweis hergestellt. Bei der Betankung wurde kryogener Flüssigwasserstoff mit einer Temperatur von minus 253 Grad Celsius in zwei 40 kg-Tanks auf beiden Seiten des Lkw-Fahrgestells eingefüllt. Dank der besonders guten Isolierung der Fahrzeugtanks kann der Wasserstoff auch ohne aktive Kühlung lange genug auf Temperatur gehalten werden. Beide Tanks wurden vor dem Start des #HydrogenRecordRun vom TÜV Rheinland versiegelt.
Daimler Truck bevorzugt bei der Entwicklung von wasserstoffbasierten Antriebssträngen flüssigen Wasserstoff. In diesem Aggregatzustand hat der Energieträger im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte im Verhältnis zum Volumen. Dadurch kann mehr Wasserstoff mitgeführt werden, was den Fahrradius deutlich vergrößert und eine vergleichbare Fahrzeugleistung wie bei einem herkömmlichen Diesel-Lkw ermöglicht.
Als einer der weltweit führenden Nutzfahrzeughersteller hat sich Daimler Truck dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Ziel ist es, bis 2039 in unseren globalen Kernmärkten (Europa, USA, Japan) neue Fahrzeuge anzubieten, die klimaneutral betrieben werden. Für den Verteilerverkehr und den Fernverkehr mit regelmäßigem Einsatz auf planbaren Routen mit angemessenen Entfernungen und Lademöglichkeiten sind batterieelektrische Lkw die ideale Wahl. Vor allem für hochflexible und besonders anspruchsvolle Anwendungen im Schwer- und Fernverkehr können jedoch wasserstoffbasierte Antriebe die bessere Lösung sein. Entscheidend für einen erfolgreichen Umstieg auf emissionsfreie Technologien sind zudem die Verfügbarkeit einer geeigneten Infrastruktur und ausreichend Ökostrom. Daimler Truck ist überzeugt, dass eine schnelle und kostenoptimierte Deckung dieses Energiebedarfs nur mit beiden Technologien möglich ist.
Vor drei Jahren, am 16. September 2020, kündigte Daimler Truck in Berlin an, im großen Stil in die Wasserstofftechnologie zu investieren. Vorstandsvorsitzender Martin Daum präsentierte der Öffentlichkeit erstmals das Mercedes-Benz GenH2 Truck Concept, um die Technologiestrategie des Unternehmens zu unterstreichen. Es folgte die Gründung von cellcentric, einem Joint Venture mit der Volvo Group, das eine der größten Brennstoffzellen-Produktionsanlagen Europas in Betrieb nehmen wird. Seit 2021 werden die ersten Prototypen des Mercedes-Benz GenH2 Trucks ausgiebig getestet und haben kürzlich auf dem Brennerpass, einer der meistbefahrenen und anspruchsvollsten Transitstrecken Europas, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der erfolgreiche #HydrogenRecordRun markiert nun einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum nachhaltigen Verkehr: In den kommenden Jahren sollen die ersten Brennstoffzellen-Lkw in Kundenhand getestet werden, wobei das Ziel, die Serienversion des Mercedes-Benz GenH2 Trucks in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einzuführen, weiterhin feststeht.