Sie ist 27 Jahre jung und arbeitet seit eineinhalb Jahren bei der GWW. Nynke Nuus, Ausschreibungsingenieurin bei Van den Herik in Sliedrecht. Wir sprechen mit Nynke über ihre Ausbildung, Interessen und den Schritt, bei Van den Herik zu arbeiten.
"Als Tender Engineer habe ich ein breites Aufgabenspektrum", beginnt Nynke das Interview. "Ich unterstütze Ausschreibungen und bin dann vor allem mit der Erstellung von Berechnungen beschäftigt. Oft gibt es zusätzliche Aufgaben, wie zum Beispiel das Aufstellen der Bodenbilanz. Ich zeichne auf, welche Bodenströme bei einem Projekt freigesetzt werden. Am nächsten Tag kann es sein, dass ich für einen Kai eine Boden- und Ufersicherung entwerfen oder andere Planungen koordinieren soll. Die Überwachung und Ausführung von Ausschreibungsentwürfen gehört zu meinem Aufgabenbereich.
In der Sekundarschule wählte Nynke ein Profil, das ihr alle Optionen für die Zukunft offen hielt. "Danach wurde es für mich die TU Delft. Ich habe meinen Bachelor in Luft- und Raumfahrttechnik gemacht. Von dort aus habe ich meinen Master in Offshore and Dredging Engineering begonnen. Eigentlich haben diese beiden Richtungen Gemeinsamkeiten, denn es hat mich fasziniert, wie man an schwierigen Orten außergewöhnliche Dinge tun kann", erklärt Nynke.
Nach ihrem Abschluss wurde Nynke von Van den Herik über eine Entsendungsagentur eingestellt. "Ich kam in meiner jetzigen Position an. Van den Herik wollte das Ausschreibungsteam erweitern, die Abteilung vergrößern (dies ist ein laufender Prozess) und mehr Vielfalt in den Reihen haben. Was mir an meiner Arbeit gefällt, ist die Vielfalt der Aufgaben und Themen sowie die kurzen Kommunikationswege. Die Organisation ist offen, transparent und angenehm, und die Projekte, an denen ich arbeiten darf, sind interessant. Und was ist mit dem 'Kuchenvergnügen', wollen wir wissen. Nynke lächelt und erklärt: "Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man sich bei der ersten Ausschreibung, die man annimmt, ein Gebäck gönnt. Aber wegen der Corona-Situation ist es noch nicht dazu gekommen. Vielleicht haben sie es hier vergessen, wenn die Koronakrise vorbei ist, aber ich fürchte nicht."
Nach einem Jahr mit Artikeln über Frauen im Bauwesen möchten wir als Fachzeitschrift natürlich auch von Nynke wissen, wie es ist, als Frau in einer (noch) männlichen Welt zu leben. "Ich habe schon während des Studiums gemerkt, wie die Verhältnisse sind. Auf 100 Studenten kamen im Schnitt 90 Männer und 10 Frauen. Das sagt an sich schon etwas aus, aber ... es interessiert mich nicht. Ich mache meinen Job und weiß, wovon ich spreche, ich werde geschätzt und zähle hier einfach wie jeder andere auch. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich es ab und zu schön finde, hier mal unter weiblichen Kollegen zu sein."