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BIM: Digitale Integration im Hafen von Rotterdam

BIM: Digitale Integration im Hafen von Rotterdam

Die Rolle von Ingenieurbüros und die Anwendung in einem Europoort-Ölterminal

Wirtschaftswachstum, Digitalisierung und erhöhter Druck seitens der Kunden stellen immer höhere Anforderungen an Ingenieurbüros im Wasserbau. Um Marktentwicklungen zu antizipieren und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, ist ein effizienter und robuster Entwurfsprozess entscheidend. Die projektübergreifende Kommunikation ist dabei von großer Bedeutung, um ein optimales Bild von Aspekten wie Kosten, Planung und Management zu erhalten. Der größte und modernste Hafen Europas, der Hafen von Rotterdam, entwickelt eine zentrale Datenbank für den gesamten Hafen.

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Visualisierung 3D-Modell mit einer herausragenden Rolle für Gerüst und Kombiwand.

 

Building Information Modelling (BIM) ist ein Geschenk des Himmels. Diese Technologie beruht auf der Verwaltung und Kontrolle von Daten in einem einzigen Modell während aller Planungsphasen, des Bauprozesses und des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. Die Möglichkeit, jederzeit korrekte und aktuelle Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort einsehen zu können, führt letztlich zu einer verbesserten Projektabwicklung und damit zu geringeren Kosten. Am vorderen Ende eines BIM-orientierten Modells steht ein 3D-Modell, das in einem Planungsprogramm wie Revit erstellt wird. Mit diesem werden alle verfügbaren Informationen verknüpft, so dass die Auswirkungen dieser Informationen (und der durchgeführten Änderungen) sofort sichtbar sind.

Ölterminal in Europoort

Für die BIM-Integration im Rotterdamer Hafen führte Lievense I WSP zusammen mit De Klerk Werkendam ein Pilotprojekt für die hbr durch. Das Projekt umfasst die Realisierung einer Kaikonstruktion und eines Binnenschiffsanlegers mit zugehörigen Bremsarbeiten für den Umschlag von petrochemischen Produkten. Das Beratungs- und Ingenieurbüro Lievense | WSP lieferte die Ausschreibungs-, Definitions- und Ausführungsplanung. Darüber hinaus erstellte Lievense | WSP das 3D-Modell, bereitete die erforderlichen Informationen über das Bauwerk auf, sammelte relevante Informationen und verknüpfte sie mit den entsprechenden Modellobjekten. Der Umfang, in dem der Rotterdamer Hafen die Objektstandardisierung anwendet, ist in den Niederlanden einzigartig. Insgesamt handelt es sich um mehr als viertausend Objekte, darunter Poller, Gründungspfähle und Ankerstangen, mit denen die verfügbaren Informationen verknüpft wurden.

Das Modell basiert auf der BIM-Management-Datenbank des Hafenbetriebs Rotterdam, die von Witteveen+Bos eingerichtet wurde, um ein strukturiertes System mit standardisiertem Informationstransfer für den gesamten Hafen zu realisieren. Lievense | WSP erstellte parallel zu den erforderlichen statischen Berechnungen ein 3D-Modell mit einem Objektbaum. Geometrische Informationen aus dem Modell wurden dann in Tabellenkalkulationen pro Objekttyp gespeichert. Nicht-geometrische Daten des Auftragnehmers und des Auftraggebers wurden den Objekten hinzugefügt, und anschließend wurden alle Informationen den entsprechenden Gegenstücken in Revit zugeordnet. Schließlich wurde das 3D-Modell in das gewünschte Dateiformat exportiert, um die Integration mit der gesamten BIM-Datenbank für den Hafen von Rotterdam zu erreichen und Visualisierungsbilder zu erzeugen.

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Das Projekt umfasst den Bau einer Kaianlage und eines Binnenschiffsanlegers für den Umschlag von petrochemischen Produkten mit zugehörigen Wellenbrechern.

 

Digital und integriert Zusammenarbeit

Die zentrale Speicherung von Informationen für den gesamten Hafen führt zu einer dynamischen und gut organisierten Projektzusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien, wodurch die Gefahr von Fehlern verringert wird. Die Erweiterung zu einem sogenannten "Digitalen Zwilling" (virtuelle Darstellung) des Hafens und die Verknüpfung mit externen Faktoren öffnet langfristig viele Türen. Denken Sie an die Identifizierung von Schwachstellen im Hafen durch Sturmsimulationen oder die Erstellung eines zentralen Management- und Wartungsplans.

Um dies zu erreichen, ist eine kontinuierliche, enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten und eine optimale Integration aller Projektphasen erforderlich. Außerdem werden Mitarbeiter mit fortgeschrittenen BIM-Kenntnissen (Management) benötigt, um den hohen Modellierungsanforderungen gerecht zu werden, sowie ein leistungsstarker Server und ein umfassendes Verwaltungssystem. Die Standardisierung des Informationstransfers und die Integration von BIM in die aktuellen Arbeitsmethoden stellen dagegen einen so großen Schritt in Richtung einer digitalen Wirtschaft dar, dass diese Hürden den bereits begonnenen Entwicklungstrend kaum aufhalten können.    

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