Die Plattform für interne und externe Logistik, Lieferkette und Automatisierung
6 strategische Empfehlungen für ein zukunftsfähiges europäisches Stromnetz für Elektro-Lkw

6 strategische Empfehlungen für ein zukunftssicheres europäisches Stromnetz für Elektro-Lkw

Laut dem Aktionsplan der Europäischen Union für den Ausbau des europäischen Stromnetzes sind Investitionen in Höhe von fast 600 Milliarden Euro erforderlich, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Dies macht deutlich, dass die Netzinfrastruktur dringend modernisiert werden muss. Dies ist eine große Herausforderung, aber es ist möglich, das europäische Stromnetz zukunftssicher zu machen. 

Anja van Niersen, Geschäftsführerin von Milieubeschreibt sechs wichtige Empfehlungen zur Unterstützung des schnell wachsenden Marktes für Elektro-Lkw (HDV).

1. Transparenz bei der Bewertung der Standort- und Netzkapazität Die Betreiber von Ladestationen in vielen EU-Ländern benötigen effiziente Verfahren, um die Netzkapazität, die Verfügbarkeit von zusätzlichem Strom und die Kosten für zusätzliche Kapazitäten zu ermitteln. Dies ist entscheidend, um festzustellen, ob ein Standort für das Laden von LKWs geeignet ist. Milence empfiehlt die Einführung von Tools für den schnellen Zugriff auf Netzanschlussdaten nach Standort. Diese Tools sollten unverbindliche Kostenschätzungen und Fristen für den Netzausbau liefern, einschließlich digitaler Karten, auf denen "Go-to-Gebiete" mit hoher oder überschüssiger Netzkapazität markiert sind. 

2. Straffung des Antragsverfahrens 
Wenn die Stromerzeugungskapazität von CPOs nicht ausreicht, ist eine Netzverstärkung erforderlich, um die Netzanschlüsse zukunftssicher zu machen. Das bestehende komplexe Antragsverfahren hierfür kann vereinfacht werden. Die Antragsteller sollten ein klares Antragsverfahren mit einem voraussichtlichen Zeitrahmen vom ersten Antrag bis zur endgültigen Entscheidung erhalten, um Klarheit und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Das Antragsverfahren kann weiter beschleunigt werden, indem es digital und standardisiert gestaltet wird. 

3. Nutzung von Marktdaten für eine vorausschauende Netzplanung
Für einen reibungslosen Übergang zum elektrischen Fahren sollten sich alle Beteiligten, insbesondere die Netzbetreiber, proaktiv mit künftigen Investitionen befassen. Der Input aus dem Markt, von Herstellern (OEMs) und Flottenbetreibern, ist für eine proaktive Netzplanung ebenfalls unerlässlich, um ausreichende Kapazitäten sicherzustellen und Engpässe zu vermeiden. Verlässliche Szenarien, die auf aktuellen Marktdaten und Technologieerwartungen basieren, bilden die Grundlage für Netzausbau, -erweiterung und andere Investitionen. Diese Szenarien sollten mit politischen, industriellen und klimapolitischen Zielen vereinbar sein. 

4. Überprüfung der Anlagevorschriften
Die derzeitigen Vorschriften hindern die Netzbetreiber häufig daran, vorausschauend zu planen und zu investieren, da Investitionen ohne kurzfristigen Nutzen als ineffizient angesehen werden. Daher sind neue Regeln erforderlich, die eine öffentliche Finanzierung dieser wichtigen Investitionen ermöglichen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Netzanschlüsse rechtzeitig erfolgen. Besonders wichtig ist dies bei strategischen Parkplätzen und künftigen Ladestellen entlang der Strecken des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V). Mit der Unterstützung der EU und der nationalen Finanzierung können Gebührenerhöhungen und wiederholte kostspielige Infrastrukturarbeiten vermieden werden. 

5. Unterstützung erneuerbarer Energiequellen
Elektro-Lkw erzielen den größten Dekarbonisierungseffekt, wenn sie mit erneuerbarer Energie aus Ökostrom, z. B. aus Windkraftanlagen oder Sonnenkollektoren, aufgeladen werden. Ladestationen, möglicherweise mit zusätzlichen Batterien, sollten der Nachfrage der Logistikunternehmen entsprechen und sich in der Nähe dieser grünen Energiequellen befinden, damit sie schnell gebaut werden können. Es sollte einfacher werden, Ladestationen direkt an diese Energiequellen anzuschließen, wodurch der Bedarf an neuer Infrastruktur verringert wird. Flexible Regeln für Netzanschlüsse, z. B. auch für längerfristige Anwendungen, würden dazu beitragen, diese Ladestationen effizienter und kostengünstiger zu machen. 

6. Zeit- und mengenabhängige Kosten für die Umstellung auf das Netz 
Die Netzentgelte für Großverbraucher wie Lkw-Ladestationen richten sich jetzt nach dem Spitzenverbrauch (kW). Dies kann teurer sein, als wenn sie auf dem Gesamtverbrauch (kWh) basieren würden. Diese Struktur, die eine effiziente Netznutzung fördern soll, stellt für Lkw-Ladestationen aufgrund der hohen Nachfragespitzen während der Zwangspausen der Fahrer eine Herausforderung dar. Flexible Tarife, die je nach Tageszeit und Verbrauchsmenge variieren, wären besser geeignet. Dies würde die Energienutzung effizienter machen, Nachfragespitzen reduzieren und den Betrieb und die Investition in Schnellladestationen, insbesondere für Lkw, unterstützen. 

Lesen Sie das vollständige Whitepaper hier.

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten