Die Plattform für interne und externe Logistik, Lieferkette und Automatisierung
Trinkwasserleitung ohne Grabungsarbeiten saniert

Trinkwasserleitung ohne Aufgrabung saniert

In Bad Hall muss eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Trinkwasserleitungen erneuert werden. Das alte Faserzementrohr in da 250 mm hat längst seine Kapazitätsgrenze erreicht. Darüber hinaus mussten im Laufe der Zeit einige Rohrbrüche repariert werden. Als Ersatz werden nun AGRU-Schutzmantelrohre in da 315 mm und SDR 17 eingesetzt, die im Berstschutzverfahren verlegt wurden. Das bodenschonende Sanierungsverfahren erspart die Entsorgung der alten Leitung und sorgt dafür, dass die neue Leitung exakt in der ursprünglichen Trasse verlegt wird. 

Es werden eine 450 m lange Druckrohrleitung für den Hochbehälter Voglhub in da 280 mm und eine 1.800 m lange Transportleitung mit Abzweig von diesem Hochbehälter in da 315 mm verlegt. Die Transportleitung überwindet auf ihrem Weg zum Hochbehälter Pfaffenwimm einen Höhenunterschied von 17 Metern und der Druck im Rohrleitungssystem erreicht an seinem tiefsten Punkt 5,5 bar.

Das letzte Faserzementrohr wurde 1979 verlegt.

"Leider gab es in den letzten Jahren einige Rohrbrüche in diesem Bereich", sagt Anton Pöllabauer, Geschäftsführer des Wasserverbandes Kurbezirk Bad Hall. Als Betreuer des neuen PE-Rohrsystems sind ihm Qualität und Langlebigkeit sehr wichtig: "Das letzte Faserzementrohr wurde 1979 verlegt. Seit mehr als 20 Jahren verlegen wir aber nur noch PE-Rohrsysteme von AGRU. Wir haben ältere Wasserleitungen mit AGRU Schutzmantelrohren im Berstlining- und Pflugverfahren saniert und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir gehen davon aus, dass die neu verlegten Rohre eine Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren haben werden."

rs16007 img 2461

In der Zielgrube werden die Zugstangensegmente aus der Maschine genommen und gestapelt

Geringere Installationskosten dank langer Rohrstränge

Um eine möglichst wirtschaftliche Verlegung zu gewährleisten, wird auch dieses Mal das Berstlining-Verfahren eingesetzt. Die Prämisse dabei ist, dass die Einbaukosten mit der Länge der zu ziehenden Rohrsysteme sinken. Der Auftragnehmer, die WDS Bau GmbH, ein oberösterreichischer Tiefbauspezialist, der für sorgfältigen Rohrleitungsbau bekannt ist, berechnet die maximalen Einzugslängen zwischen Start- und Zielbrunnen anhand der Bodenverhältnisse und der daraus resultierenden Zugkräfte bis zu 250 bar Druck. Bis zu 144 m lange Rohrstränge werden vor Ort durch stumpfes Verschweißen von 18 m langen Schutzmantelrohren der AGRU Kunststofftechnik GmbH hergestellt. Sureline III Rohre mit Schutzmantel bieten doppelte Sicherheit, da das spannungsrissfeste PE 100-RC Kernrohr beim Einspannen durch einen kratzfesten Schutzmantel aus PP vor den Splittern des geborstenen Rohres geschützt wird. Ein weiterer Vorteil ist das schnelle Stumpfschweißen durch die werkseitig abisolierten Enden. Für den Schweißprozess lieferte AGRU Kunststofftechnik eine CNC-gesteuerte Stumpfschweißmaschine. Dank der neuen Technologie sind Temperatur, Druck und Zeit vorprogrammiert, was die Qualität der Schweißnähte sicherstellt. Auch die Parameter jeder einzelnen Schweißung und der Name des Schweißers werden dokumentiert. Die fertigen Rohrstränge werden dann mittels Rissbeschichtung in das Altrohr eingezogen. Die Rissumhüllung ist eine kostengünstige Sanierungsmethode, um Rohre aus spröden Materialien ohne Aufgrabung zu sanieren. Durch den Abbruch des alten Rohres kann ein neues Rohr mit deutlich größerem Durchmesser eingezogen werden. Dazu sind einige Vorbereitungsarbeiten erforderlich.

rs16014 img 2370

Der Brecherkopf und der Spreizkonus sind bereits auf dem Rohr montiert

Barstlining - wie es funktioniert

Zunächst wird mit einer Kamera durch die alte Rohrleitung navigiert. Armaturen aus Metall oder Gussbeton können nicht aufgebrochen werden und müssen daher in offener Bauweise entfernt werden. Anschließend werden in genau festgelegten Abständen die Start- und Zielgruben ausgehoben. In der Startgrube befindet sich der Brechkopf mit Spreizkonus, auf den der zu ziehende Rohrstrang montiert wird. Im Zielbrunnen befindet sich eine hydraulische Ziehvorrichtung. Zwischen den beiden Bohrlöchern verläuft das Altrohr, in das eine aus zahlreichen Segmenten bestehende Zugstange eingesetzt wird. Der Weg des Hydraulikzylinders der Ziehvorrichtung entspricht genau einem Segment der Zugkupplung. Der Aufbrechkopf wird nun auf einer Seite der Zugstange montiert. Die gegenüberliegende Seite der Deichsel ist am Zugfahrzeug befestigt. Durch Ziehen am Ausleger bricht der Brechkopf das Zementrohr in Stücke. Der nächste Spreizkegel befördert die entstandenen Bruchstücke zu Boden und macht Platz für das neue, größere Rohr, das dann folgt. Auf diese Weise kann das alte Rohr auf einmal zerstört, der Kanal aufgeweitet und das neue Rohr eingezogen werden. Das Baustellenteam im Zielbrunnen entfernt nach jedem Ziehvorgang das neue Segment des Zugstabs aus dem Brunnen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der Berstkopf und das dahinter liegende Rohr schließlich die Zielgrube erreichen. Während des gesamten Vorgangs werden die auf das Rohr wirkenden Zugkräfte elektronisch erfasst und dokumentiert. Nach erfolgreicher Verlegung wird das komplette Rohrsystem desinfiziert und druckgeprüft.

Gerhard Dieringer ist Geschäftsführer der WDS Bau GmbH: "Die von AGRU gelieferte Schweißmaschine hat perfekt funktioniert. Wir haben die Baustelle in 12 Abschnitte für gerissene Verkleidungen unterteilt. Pro Tag konnten wir 1-2 Abschnitte rissig schweißen und durchführen. Wir waren mit den Produkten und Leistungen der AGRU Kunststofftechnik GmbH von der Vorbereitung bis zur Lieferung und Qualität sehr zufrieden."   

"*" kennzeichnet Pflichtfelder

Senden Sie uns eine Nachricht

Dieses Feld dient der Validierung und sollte unverändert bleiben.

Wir setzen Cookies ein. Auf diese Weise analysieren wir die Nutzung der Website und verbreiten das Nutzungskonzept.

Einzelheiten

Können wir Ihnen dabei helfen?

Bekijk alle resultaten