Das Rotterdamer Unternehmen Harbour Rental & Services B.V. (HRS) hat letzte Woche eine neue Scania 540S Langfahrgestell-Zugmaschine in Empfang genommen. Für HRS gibt es zwei Gründe, sich dieses Mal bewusst für Scania zu entscheiden. Der Hauptgrund ist, dass Scania eine der schwersten Getriebezapfwellen auf dem Markt ab Werk liefern kann. Aber auch die Mitwirkung des Fahrers/Bedieners spielt eine Rolle, denn er muss seine Aufgaben sicher und mit Freude erledigen können.
Harbour Rental & Services B.V. ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Groenendaal Transport B.V. (GT) und Maritime Shipcleaning Rotterdam B.V. (MSR). HRS stellt MSR die Vakuumpumpen sowie die Zu- und Abführungskapazität zur Verfügung, die MSR für die Reinigung und Entleerung der verschiedenen Tanks und Kammern eines Binnen- und Seeschiffes benötigt. "Dabei kann es sich um Rückstände, Spritzwasser für die Reinigung aller Arten von (Bunker-)Tanks an Bord, die Entfernung von Ladungsrückständen oder das Umfüllen anderer Flüssigkeiten sowie um die industrielle Reinigung handeln", so Dennis van Benschop, Geschäftsführer und Mitinhaber von HRS.
Die Herausforderung dabei ist vielschichtig. "Erstens muss man mit einem großen Höhenunterschied zwischen dem Boden des Schiffes und dem Kai, auf dem der Lkw steht, fertig werden. Um diesen Unterschied zu überwinden, braucht man schweres Gerät, das kraftvoll saugt. Hier beweist die schwere Scania EG25R Getriebezapfwelle mit 2.500 Nm ihre Dienste. In Verbindung mit dem neuen G33CM-Getriebe und dem 540 PS starken SCR-Motor haben wir damit bis zu 4.000 m3/h. Leistung genug für die härtesten Aufgaben!"
Das Aufsaugen von Heizölresten ist eine der Arbeiten, die der Maschine am meisten abverlangt. "Denn beim Aufsaugen von schweren Sedimenten muss man aufpassen, dass der Schlauch nicht komplett mit einer Substanz gefüllt ist, die man am ehesten mit 'dickem Bagger' vergleichen kann. Deshalb mischen wir während des Absaugens Luft bei; das verhindert Verstopfungen. Diese Falschluft belastet jedoch den Unterdruck, den Sie aufrechterhalten wollen, stark. Für diese Art von Arbeit braucht man viel Kraft, und selbst der schwere 540-PS-Scania-Motor muss in solchen Momenten auf 1.250 Umdrehungen pro Minute hochdrehen, um genügend Leistung zu liefern.
Mit seinem reichhaltig ausgestatteten S-Fahrerhaus und dem langen Fahrgestell hat der neue Scania zwar alle Merkmale eines internationalen Fernverkehrs-Lkw, aber bei HRS wird der Lkw eher als Werkzeug gesehen. "Wir fahren pro Jahr maximal 35.000 Kilometer, haben aber mehr als 2.000 Zapfwellenstunden", erklärt Dennis van Benschop. "Der Lkw steht also öfter still, als dass er fährt. Das stellt hohe Anforderungen an das Kühl- und Abgassystem."
Deshalb ist das Getriebe mit einem extragroßen Ölkühler ausgestattet und die CVS Vacustar WR4000R-Pumpe verfügt über ein eigenes Kühlsystem mit einem 500-Liter-Wassertank. Aber auch die Tatsache, dass Scania nur SCR-Motoren einsetzt, spielt eine Rolle. Im leichteren Betrieb kommt der Motor stundenlang kaum über seine Leerlaufdrehzahl hinaus, und dann wird es bei Motoren mit AGR-System manchmal kritisch.
Hinter dem Scania steht ein 28-Kubikmeter-Vakuumtankanhänger. "Unser Fahrer zieht das Tankvakuum an und setzt damit den Prozess in Gang. Zu seinen Aufgaben gehört aber nicht nur das Fahren des Lkw. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Bedienung und Überwachung der Anlage."
"Wenn der Tank voll ist, bringt dieser Fahrer die Ladung zum Verarbeitungsbetrieb. Je nach abgepumptem Rückstand kann er die Ladung durch die 6-Zoll-Anschlüsse oder durch den vollständig aufklappbaren Heckdeckel entladen, und durch Kippen des gesamten Tanks können selbst die dicksten Heizölrückstände herausgleiten."
Ein Schiff am Kai ist für den Kunden oft mit hohen Kosten verbunden, daher bietet MSR die Möglichkeit, Aufträge kontinuierlich auszuführen. "Die Vielseitigkeit unseres Fuhrparks ist dabei von Vorteil", erklärt Dennis van Benschop. "Wenn ein Tank voll ist, wird er abtransportiert und das nächste Fahrzeug wird für die Fortsetzung der Arbeit eingesetzt. Da dies ein kontinuierlicher Prozess sein kann, der sich über mehrere Tage erstreckt, bedeutet dies, dass unsere Fahrer auch die Nacht im Lkw verbringen. Deshalb haben wir diesen Scania auch mit einer Standheizung und einer integrierten Standkühlung ausgestattet. "Und wie bereits erwähnt, hatten unsere Fahrer ein Mitspracherecht bei den lieferbaren Optionen innerhalb der Scania-Palette, und eine weitere Wahl war ein Lederpaket, Alcoa-Leichtmetallräder und Drucklufthörner", sagt Dennis van Benschop. "Diese Entscheidungen haben zu einer wunderbaren neuen Ergänzung unserer Arbeitsausrüstung geführt!"