Nachdem Minister Nieuwenhuizen die Elektro-Lkw in der Umsetzungsagenda für die urbane Logistik aufgrund der Verschiebung des Subventionsprogramms zum Außenseiter gemacht hatte, hat er nun die Abgeordnetenkammer darüber informiert, dass die vorgeschlagene Kilometerabgabe für Lkw mindestens bis 2027 verschoben wird. Ein wichtiger Teil dieser Kilometerabgabe war die Finanzierung der Ökologisierung der patriotischen Transportflotte. Der Geschäftsführer von Scania Niederlande, Janko van der Baan, ist in seiner Einschätzung klar und spricht von einer verpassten Chance. "Damit wird wieder einmal ein wichtiger Pfeiler der Nachhaltigkeit eingerissen. Das macht es praktisch unmöglich, die Ziele zu erreichen, die notabene dieselbe Regierung verfolgt."
Van der Baan versteht daher die Reaktion von TLN-Präsidentin Elisabeth Post. Sie nannte die Regierung in einer ersten Reaktion einen "unzuverlässigen Gesprächspartner". "Wir sprechen schon seit Jahren über die Kilometerabgabe als Mittel zur Teilfinanzierung der Nachhaltigkeit des Verkehrs in den Niederlanden. Das Grundprinzip bleibt, dass dies nicht die Gesamtbelastung des Sektors erhöhen sollte", fügte Van der Baan hinzu.
Die Straßenbenutzungsgebühren bieten auch die Möglichkeit, eine Preisdifferenzierung für erneuerbare Kraftstoffe einzuführen. Van der Baan: "Indem man die Kraftstoffe mit den geringsten CO2 Reduktion höher ist als z.B. bei erneuerbaren Kraftstoffen, können wir auch mehr in Richtung der grünen Ziele lenken. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine solche Abgabe leichter an die Industrie zurückgegeben werden kann. Die Verbrauchssteuern auf Kraftstoffe verschwinden alle auf dem großen Haufen in der Staatskasse, und die Industrie hat nichts davon."
Janko van de Baan hofft, dass das neue Kabinett mit einem neuen Mandat erkennt, dass dies eine Sackgasse ist und nachhaltige Entwicklungen im Verkehr für mindestens vier Jahre verzögert. "Scania hat viel in die Entwicklung eines breiten Spektrums nachhaltiger Lösungen investiert, von Biogas und HVO bis hin zu Plug-in-Hybriden und batterieelektrischen Fahrzeugen. Wir haben eine Lösung für jede Transportanwendung. Jetzt ist die Regierung am Zug, und sie gibt nicht nach - schade", lautet sein Fazit.