In Capelle aan den IJssel werden ab nächster Woche die ersten Bufferblocks in den Boden gebracht. Das Konzept ist eine Antwort auf den Klimawandel mit stärkeren Regenfällen und längeren Dürreperioden. Die Gemeinde sieht in dem Produkt eine wichtige Waffe gegen Bodensenkungen und hat mit den Bufferblocks eine Weltneuheit.
"Wir sind eine Gemeinde mit weichen Böden", sagt Projektleiter Dirk van den Heuvel über den torfigen Boden in Capelle. "Deshalb haben wir nach einem leichten Böschungsmaterial mit Wasserhaltevermögen gesucht." Dies im Zusammenhang mit dem groß angelegte Annäherung an die Arica in Capelle, wo neben der Anhebung der Straße auch die Wasserwirtschaft in Angriff genommen wird.
Hier fiel die Wahl auf Bufferblocks, die wie unterirdische Versickerungskästen Wasser puffern, genauer gesagt 266 bis 532 Liter pro Quadratmeter. Laut Dorian Hill, Mitbegründer von Pufferblock BVNeben ihrer großen Wasserspeicherkapazität halten die Blöcke auch dem stärksten Verkehr stand. Pufferblöcke können daher auch unter einer stark befahrenen Fahrbahn platziert werden, so dass Sie den Bürgersteig für Hausanschlüsse nutzen können. Außerdem ist das Konzept vollständig modular aufgebaut, so dass Sie bei der Gestaltung sehr flexibel sind. Das hat zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern sehr angenehm gemacht."
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Bufferblocks direkt unter der Straße verlegt werden können. Das macht die Konstruktion besonders geeignet für Orte mit hohem Grundwasserspiegel, und genau das hat Van den Heuvel überzeugt. "Entlang der Hollandse IJssel ist der Grundwasserspiegel hoch, so dass wir keine Lust hatten, tief zu graben. Außerdem verliert man auf diese Weise die Pufferwirkung", erklärt er. Es ist zwar möglich, durchlässiges Pflaster zu verwenden, aber aus Wartungsgründen entschied man sich für normale Gullys.
Aus einem europäischen Programm, STAR2Cs (mit Schwerpunkt auf Klimaresilienz) erhielt die Gemeinde ein Budget für eine Reihe von Klimaanpassungsmaßnahmen. Der Projektleiter ließ sich zusammen mit seinen Kollegen von der WaterStreetein lebendes Labor in Delft, in dem verschiedene klimaangepasste Konzepte getestet und weiterentwickelt werden. Pufferblöcke bieten eine Win-Win-Situation für den Stadtteil Capelle, wo andere Konzepte aufgrund des hohen Grundwasserspiegels fallen gelassen wurden. "Angesichts zunehmender Regenspitzen und längerer Dürreperioden möchte man Wasser zurückhalten und nicht direkt ableiten können. Außerdem ist es gut, wenn man das Austrocknen von Torf und damit Bodensenkungen verhindern kann."
Beton ist nicht nur viel haltbarer als Kunststoff im Boden, sondern hält auch viel länger: "Beton ist ein sehr robustes Material und hat eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren, was bedeutet, dass Ihre Straße nur einmal alle 50 Jahre geöffnet werden muss", erklärt Dorian Hill. "Außerdem kann man mit Robotern, die für Abwasserkanäle verwendet werden, leicht Inspektionen durchführen und anschließend alle kontaminierten Bereiche abspritzen."
Es gehört schon Mut dazu, der Erste zu sein, meint der zuständige Stadtrat Marc Wilson. "Es ist schön, eine Weltneuheit zu haben und ein Trendsetter zu sein. Amsterdam, Den Haag und Rotterdam wollen alle kommen und sehen, was wir hier machen".