Die 14. Ausgabe von "Logistics & Real Estate Belgium", organisiert von SPRYG Real Estate Academy, fand am 25. März 2025 in Lokeren statt. Mehr als achtzig Fachleute aus dem Bereich Logistikimmobilien trafen sich im La Vue, dem Veranstaltungsort der KDL, zu inspirierenden Vorträgen, Debatten und Networking-Möglichkeiten. Diese jährliche Veranstaltung bringt Immobilienentwickler, Investoren, politische Entscheidungsträger und Logistikdienstleister zusammen, um die wichtigsten Trends und Herausforderungen im Bereich der Logistikimmobilien zu diskutieren.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Kris De LeeneerCEO von KDL, eröffnete den Tag als Vorsitzender Bart VanderhoydonckPartner und Leiter der Industrie- und Logistikagentur bei Cushman & Wakefield, eröffnete das Treffen mit einer Einführung in den aktuellen Stand des Logistikimmobilienmarktes. Anschließend präsentierte er Johan Beukemageschäftsführender Partner bei Buck Consultants International, gab einen detaillierten Überblick über globale Trends und ihre Auswirkungen auf den belgischen Logistiksektor. Er erörterte, wie Globalisierung, Digitalisierung und geopolitische Spannungen (wie Handelssanktionen und kriegerische Auseinandersetzungen) Unternehmen dazu zwingen, ihre Lieferketten flexibler und widerstandsfähiger zu gestalten.
Johan Beukema ging auch auf die derzeitige wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Baukosten und die Auswirkungen der Inflation auf Immobilieninvestitionen ein. Die steigende Nachfrage nach E-Commerce und schnellen Lieferungen bedeutet, dass Logistikunternehmen effizienter arbeiten und kreativer mit dem knappen verfügbaren Platz umgehen müssen. Auch die Verlagerung hin zu stärker automatisierten Lagern und KI-gesteuerten Logistiklösungen belebt das Geschäft.
Ein weiteres Schlüsselthema im Bereich der Logistikimmobilien ist die Nachhaltigkeit. Der leitende Angestellte von Buck Consultants International betonte die Bedeutung umweltfreundlicher Transportmittel und der Kohlenstoffreduzierung und wie Technologien wie KI und Datenanalyse zu einer effizienteren Logistik beitragen. Sein Rat: in strategische Partnerschaften investieren, Lieferanten diversifizieren und die Lager- und Transportprozesse optimieren. Auch die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen wurde als wichtiger Trend genannt: Neue Logistikzentren sollten die Wiederverwendung von Materialien und energieeffiziente Designs berücksichtigen.
Alex Van BreedamCEO von TRI-VIZOR und Professor an der Antwerp Management School, erörterte unter anderem die Auswirkungen geopolitischer Entwicklungen auf die Lieferketten. Er wies auf die durch Covid-19, die Energiekrise und die Rohstoffknappheit verursachten Störungen hin, die Unternehmen dazu veranlassen, sich zunehmend für "Reshoring" und "Nearshoring" zu entscheiden. Auch Protektionismus und Handelsbeschränkungen spielen eine zunehmende Rolle und zwingen die Unternehmen, alternative Lieferanten zu suchen und ihre Lieferketten neu zu gestalten.
Seine Empfehlungen? KI und Technologie nutzen, das Risikomanagement stärken und in nachhaltige Logistik investieren. Flexibilität und Agilität sind die Schlüsselwörter in dieser neuen Realität. Er wies auch darauf hin, dass Unternehmen, die digitale Zwillinge (virtuelle Nachbildungen von Logistikprozessen) einsetzen, besser in der Lage sein werden, Schocks zu absorbieren und ihre Abläufe zu optimieren.
In der ersten Debatte befassten sich die Experten mit den räumlichen Herausforderungen des Sektors. Mattias Van Vooren, Direktor Service Wirtschaft Stadt Gent, Tim Brijs, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Heylen Warehouses, und Alex Van Breedam unter anderem diskutiert:
Laurent Jossart, CEO des Flughafens Lüttich, stellte den ehrgeizigen Masterplan 2040 vor. Mit einer derzeitigen Frachtkapazität von 1,16 Millionen Tonnen will der Flughafen diese auf 2,3 Millionen Tonnen verdoppeln und zu einem der drei größten Frachtflughäfen in Europa werden. Strategische Vorteile wie die Lage im "goldenen Dreieck" Europas und der 24/7-Betrieb machen den Flughafen Lüttich für Logistikinvestoren attraktiv.
Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle: Bis 2030-2050 soll der Flughafen kohlenstoffneutral sein, mit Investitionen in die Lärmbekämpfung, die Wasserwirtschaft und umweltfreundliche Transportmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Hafen von Antwerpen-Brügge und dem Hafen von Lüttich stärkt die multimodalen Verbindungen. Der Ausbau der flughafenbezogenen Infrastruktur und die Verbesserung der Straßenverbindungen werden erhebliche Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben.
Dries Van GheluweManager Invest im Hafen von Antwerpen-Brügge, erläuterte die Zukunftspläne des Hafens. Mit einem jährlichen Frachtaufkommen von 277,7 Millionen Tonnen und Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit - wie einer grünen Wasserstoffanlage und Projekten der Kreislaufwirtschaft - positioniert sich der Hafen weiterhin als innovative Logistikdrehscheibe.
Neue Terminals und Hightech-Lagereinrichtungen steigern die Wettbewerbsfähigkeit, während Digitalisierung und Automatisierung zu einer effizienten und nachhaltigen Logistik beitragen. Der Hafen investiert auch in intelligente Logistiklösungen und die Blockchain-Technologie für einen transparenten und effizienten Datenaustausch zwischen den Beteiligten. Strategische Projekte wie NextGen und der Ausbau der Containerkapazität (ECA) unterstützen die Wettbewerbsposition.
Arvin Willemse, CEO von PostNL Belgien, stellte die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens vor. PostNL setzt sich für eine emissionsfreie Zustellung und umweltfreundliche Verteilzentren ein. Die vier Säulen ihres Ansatzes:
Der leitende Angestellte von PostNL Belgium gab auch einen Einblick in die Pläne des Unternehmens für eine emissionsfreie letzte Meile:
Die Veranstaltung endete mit einer Debatte zwischen Jonas De LannoyDirektor Kapitaleinsatz & Leasing bei Prologis, Jurgen BevelanderDirektor für Unternehmensimmobilien bei DHL Benelux, Ivo van HautenKundenbetreuer der Agentur für Raumordnung, Innovation und Unternehmertum (VLAIO) und Robin BruninxCEO Enron. Einige wichtige Diskussionspunkte:
Logistics & Real Estate Belgium 2025" bot einmal mehr einen inspirierenden Blick auf die Zukunft des Sektors. Von Nachhaltigkeit und geopolitischen Herausforderungen bis hin zu Innovation und effizienter Flächennutzung - der Logistikimmobiliensektor steht vor wichtigen Veränderungen. Die Erkenntnisse aus den Keynotes und Debatten können Unternehmen dabei helfen, ihre Strategien anzupassen und zukunftssicher zu bleiben.