Am 8. Oktober 2024 organisierte Embuild Flanders gemeinsam mit Buildwise einen Vision Moment. Während dieser gut besuchten Veranstaltung auf dem Brüsseler Tour & Taxis-Gelände gab Caroline Deiteren, Generaldirektorin von Embuild Flanders, den Anstoß zu einem inspirierenden Gedankenaustausch zwischen Rednern und Publikum. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Bau- und Installationssektor in unserem Land eine entscheidende Rolle bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen spielt. Mit anderen Worten: Wie trägt die Bauinnovation zu einer gesunden und zukunftssicheren Gesellschaft bei?
Die flämische (industrielle) Baubranche steht vor großen Herausforderungen und Chancen. Als Interessenverband der flämischen Bauunternehmen formuliert Embuild Flanders in seinem Vision Memorandum 2024 eine ehrgeizige Zukunftsvision. "In diesem Dokument skizzieren wir, wie Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit den Sektor verändern und gleichzeitig zu umfassenderen gesellschaftlichen Zielen wie Klimaneutralität und bezahlbarem Wohnraum beitragen können", sagt Caroline Deiteren. "Gleichzeitig geben wir mehreren flämischen Industrieunternehmen eine Plattform, um ihre Produkte und Dienstleistungen der Zukunft vorzustellen. Von Beton, der zu einem Drittel aus recycelten Zuschlagstoffen besteht, über vorgefertigten, modularen Wohnungsbau bis hin zum Einsatz von Drohnen auf Baustellen, von BIM und 3D-Modellierung bis hin zu bahnbrechender Radartechnologie: die Liste der Innovationen ist sehr lang!"
In seinem Visionsmemorandum 2024 sieht Embuild Flanders Innovation eindeutig als Motor zur Erreichung der flämischen und europäischen Klimaziele. "Neue Technologien wie BIM, künstliche Intelligenz, Vorfertigung und zirkuläre Baumaterialien spielen dabei eine zentrale Rolle", betont Caroline Deiteren. "Sie versprechen nicht nur effizientere Bauprozesse, sondern auch eine deutliche Reduzierung von Bauabfällen und CO2-Emissionen."
"Wir betonen auch die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb eines starken Ökosystems. Regierungen, Wissenseinrichtungen und (industrielle) Bauunternehmen müssen enger zusammenarbeiten, um Innovationen schneller umzusetzen. Deshalb starten wir gemeinsam mit Buildwise die neue Initiative 'Flanders Build', mit der wir die Fragmentierung des Wissens und den Mangel an kohärenten Innovationsprogrammen in unserem Sektor bekämpfen wollen.
Ein Schmerzpunkt, der den (industriellen) Bausektor seit Jahren belastet, ist der Mangel an Arbeitskräften. "In unserem Visionspapier erklären wir, wie Innovation und Digitalisierung nicht nur die Produktivität steigern, sondern den Sektor auch für junge Talente attraktiver machen können. Durch neue Kampagnen und Initiativen, wie zum Beispiel kreative Lösungen für die Arbeit im Baugewerbe, wollen wir dieses Problem mit Embuild Flanders angehen", erklärt Caroline Deiteren. "Die Liste der Engpassberufe im Baugewerbe wird jedes Jahr länger. Das macht es für Bauunternehmen besonders schwierig, zu wachsen. Die Investition in eine starke Bindungspolitik, die Zusammenarbeit mit Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen und die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte sind Teil der Lösung."
Effiziente Raumnutzung ist ein weiteres Thema, das den Bausektor betrifft. Strenge Genehmigungsverfahren und Vorschriften schränken die Möglichkeiten für industrielle Bauprojekte oft ein. In seinem Visionspapier fordert Embuild Flanders praktikablere Regelungen und möchte - im wörtlichen wie im übertragenen Sinne - zu Lösungen in der neuen flämischen Koalitionsvereinbarung beitragen. Caroline Deiteren: "Modern ausgestattete Gewerbegebiete sind ein entscheidendes Element für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Wir von Embuild Flanders setzen uns unter anderem für eine effizientere Nutzung bestehender Standorte durch Neuentwicklung und Umwidmung ein."
Die zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in den neuen CSRD-Berichtspflichten (Corporate Sustainability Reporting Directive) wider. Embuild Flanders arbeitet an Leitlinien für einen einheitlichen Ansatz innerhalb des Bausektors, damit Unternehmen diese Verpflichtungen effizient erfüllen können. "Am 4. November 2024 haben wir in Mechelen einen erfolgreichen Studientag über fossilfreies Arbeiten auf der Baustelle organisiert", sagt Caroline Deiteren. "Es war sehr faszinierend zu hören, wie Bau- und Transportunternehmen aus der Praxis berichten, wie sie die Karte des ökologischen Unternehmertums entschlossen ausspielen. Übrigens stellen wir fest, dass der Fokus auf Nachhaltigkeitslabels - wie BREEAM und LEED, aber auch die GRO-Zertifizierung für Gebäude der flämischen Regierung - ein Trend ist, der immer wichtiger wird."
Lesen Sie das Visionspapier 'Flanders Build, Building Innovation from the Start' unter www.embuildvlaanderen.be.