Am 25. April fand in Kortrijk das erste TETRA VE∞X (Virtual Engineering and eXperience) Diskussionsforum statt. Rund 50 Produktionsprofile, Technologielieferanten und Forscher aus der Fertigungsindustrie diskutierten über die Herausforderungen und Möglichkeiten digitaler Zwillinge zur Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen. Expertenvorträge wechselten sich mit praktischen Geschäftsfällen und interaktiven Demos ab. Natürlich gab es auch Raum für Networking.
Das erste Diskussionsforum hat seinen Ursprung im TETRA VE∞X-Projekt. VE∞X steht für Virtual Engineering and Experience. Der Ausgangspunkt? Das Potenzial, digitale Zwillinge in Produktions- und Logistikumgebungen einzusetzen, ist sehr groß. Dieses TETRA-Projekt setzt sich daher zwei konkrete Ziele. Für produzierende Unternehmen, Maschinenbauer und Systemintegratoren, mit einem Schwerpunkt auf KMU, soll es einen Überblick über die Möglichkeiten des Einsatzes von Virtual Engineering and Experience für Produktions- und Logistikumgebungen geben. Für Technologieanbieter und Beratungsunternehmen wiederum geht es um den Wissensaustausch über alle Arten von Simulations- und Emulationswerkzeugen und AR/VR-Anwendungen.
Um das Potenzial von digitalen Zwillingen und VR-Erlebnissen zu maximieren, müssen Angebot und Nachfrage zusammenkommen. Der Input der Teilnehmer ist richtungsweisend für die Entwicklung digitaler Technik und digitaler Erfahrungen, die den Bedürfnissen der Branche entsprechen. Mit Erfolg, wie Gertjan Vermeire meint, der sich um die praktische Organisation der Veranstaltung kümmerte: "Sowohl während der Plenarsitzung als auch beim Networking-Empfang wurden wertvolle Dinge ausgetauscht und diskutiert", sagt er zufrieden. "Wir blicken mit einem sehr positiven Gefühl auf das Diskussionsforum zurück."
Am Vormittag fand eine Sitzung der Lenkungsgruppe statt, an der die regulären Partner des TETRA VE∞X-Projekts teilnahmen. Dabei wurden die ersten Ergebnisse des Projekts besprochen und die Fortschritte und nächsten Schritte diskutiert. Diejenigen, die erst am Nachmittag hinzukamen, bekamen von Prof. Johannes Cottyn (FlandersMake@UGent-ISyE) sofort einen klaren Forschungsrahmen vorgegeben. "Brauchen wir virtuelle Modelle wirklich oder sind sie nur ein Nice-to-have?" Mit dieser Frage hat Johannes sofort die Neugier geweckt. "Diese Werkzeuge sind zum Beispiel ideal, um verschiedene Konzepte zu vergleichen und eine gute Wahl für die reale industrielle Umgebung zu treffen. Oder sie ermöglichen die virtuelle Validierung von logischen Programmierungen und Fehlern, so dass man schnell physisch umschalten kann", skizzierte er einige Szenarien.
Um einen tieferen Einblick in die Möglichkeiten und Herausforderungen zu erhalten und zu erfahren, wie man bei der Auswahl seiner virtuellen Werkzeuge vorgehen sollte, waren auch einige andere Projektforscher anwesend. Dr. Charlotte Larmuseau (Howest-HITlab) und Willem Bataillie (FlandersMake@UGent-ISyE) hielten einen Vortrag und eine Vorführung über virtuelles Engineering und virtuelle Erfahrung. Sie erläuterten, wie die Vorteile wie Zeitersparnis, flexibles Design und risikofreies Testen die Nachteile wie empfindliche Anlaufkosten, den hohen Bedarf an Rechenleistung und die Komplexität der Integration menschlicher Handlungen in ein virtuelles Modell aufwiegen. Anschließend stellte Dr. Matthias Schamp (FlandersMake@UGent-ISyE) ein Online-Vergleichstool für alle Arten von Soft- und Hardware vor, das im Rahmen des TETRA-Projekts entwickelt wird und unter folgender Adresse frei konsultiert werden kann https://vextool.isye.be/.
Als netter Abschluss der faszinierenden Nachmittagssitzung gab es einen Networking-Empfang mit Snacks, Getränken und einer gesunden Dosis guter Gespräche. Ein gelungener Abschluss eines gelungenen ersten TETRA VE∞X Diskussionsforums.
Geschichten aus dem wahren Leben
Die Theorie wird noch relevanter, wenn sie mit realen Erfahrungen verknüpft wird. Mehrere Experten aus der Praxis erzählten ihre Geschichten.
Ein kurzer Überblick:
> Thierry Jourquin, CEO von XRintelligence, gab Einblicke in das Ausmaß der Einführung von XR bei Industrieunternehmen anhand von wallonischen Beispielen.
> Jan Peelaerts von ViManPro erklärte, wie man einen digitalen Zwilling einrichtet.
> Bob Messiaen von Invisto sprach über seinen digitalen Schatten und das TwinStage-Framework für Simulation und Schulung oder zur Verfolgung und Bedienung von Maschinen in Echtzeit.
> Stijn Staelens und Kenny Depraeter von Dewilde Engineering präsentierten ihre Robotik, Automatisierung, Kameratechnik und den digitalen Zwilling in Bezug auf Kommissionierung und Förderbänder.
> Jochen Van Lysebettens von Vintecc erzählte, wie das Unternehmen digitale Zwillinge und Simulationen einsetzt, um die riesigen Mengen an Autotransporten bei Europas größtem Autoterminalbetreiber zu bewältigen.
> Andreas Meersseman und Robin Vandenberghe von Actemium zeigten, wie Simulationen und digitale Zwillinge helfen, neue Anlagen zu entwerfen oder bestehende zu optimieren.