Am Donnerstag, den 23. Januar, waren Verwalter, Mitarbeiter und Angehörige von Waterschap Limburg und der Auftragnehmerkombination Herik/Strukton vof Zeugen eines einzigartigen Tests in der Deltarinne des Wissensinstituts Deltares. Anhand verschiedener Tests wird demonstriert, dass ein gläserner Hochwasserschutz den auftretenden Belastungen bei Hochwasser standhalten kann, so dass die Anwohner hinter den Deichen gut geschützt sind.
Combinatie Herik/Strukton vof führt für Waterschap Limburg ein zweijähriges Projekt zur Verstärkung des Deichs bei Neer in der Gemeinde Leudal durch. Im Rahmen dieses Projekts wurde der Einsatz eines gläsernen Hochwasserschutzes entwickelt. Wenn die Ergebnisse der Tests bei Deltares positiv ausfallen, wird der Wasserverband Limburg als erster über einen gläsernen Hochwasserschutz verfügen, der alle strengen Sicherheitsanforderungen erfüllt, die Sichtbarkeit auf der Maas gewährleistet und somit als erprobtes System im Rahmen von Deichverstärkungsprojekten an bestimmten Stellen eingesetzt werden kann.
Die Deichverstärkung in Neer besteht aus der Verstärkung des grünen Deichs auf einer Länge von etwa 1 600 Metern und der Verstärkung einer harten Barriere (Stützmauer) auf einer Länge von etwa 550 Metern. Das Projekt ist mit einem intensiven Umweltverfahren verbunden. Die Erhöhung der harten Barriere um 70 cm hat zur Folge, dass der Blick auf die Maas an mehreren Häusern verloren geht. Die Anwohner wollen den Blick auf die Maas erhalten. Für die Wasserbehörde war die Sicherheit der wichtigste Aspekt. Er hat daher Gespräche mit den Anwohnern aufgenommen und die Möglichkeiten geprüft. Am Ende entschied sich der Wasserverband Limburg für das innovative Konzept, einen Teil des Hochwasserschutzes aus Glas zu bauen, um sowohl die Sicherheit als auch den Erhalt der Aussicht zu gewährleisten. Combinatie Herik/Strukton vof wird die Glasbarriere entwerfen und realisieren. Es ist geplant, diese Glasbarriere im Herbst 2020 zu installieren, wobei die Fertigstellung des Gesamtprojekts für Ende 2020 vorgesehen ist.
Die Glaspaneele bestehen aus mehreren Glas- und Folienschichten: 3 Strukturpaneele in der Mitte, 2 so genannte "Opferpaneele" an der Außenseite und dazwischen Folien von 1,5 mm. In enger Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Glaslieferanten Scheuten wurde die ideale Dicke und Zusammensetzung in Bezug auf Festigkeit und Transparenz berechnet und festgelegt, wobei stets das Ziel im Auge behalten wurde, den Blick auf die Maas zu bewahren und gleichzeitig die Wassersicherheitsstandards zu erfüllen. Das verwendete Glas und die Folie sind von hoher Qualität, so dass sie auch gegen äußere Einflüsse wie Witterungseinflüsse resistent sind. Die Glaspaneele werden auf einer Gesamtlänge von 80 Metern installiert, aufgeteilt in vier Abschnitte, von denen der längste 30 Meter lang ist.
Zusammenarbeit zum Schutz vor Überschwemmungen und zum Erhalt der Sichtbarkeit für die Bewohner durch eine gläserne Hochwasserschutzwand in der Nähe von Neer, Gemeinde Leudal.
Vor der Installation wird ein Testaufbau der Glasbarriere bei Deltares in Delft verschiedenen Tests unterzogen. Die Tests finden in der Woche vom 20. Januar in der bekannten Testanlage, dem "Delta flume", statt. Ein in Originalgröße nachgebauter Versuchsaufbau der Barriere wird dort auf Wellenlasten und den Widerstand von schwimmenden Objekten getestet. Als repräsentatives schwimmendes Objekt wird ein 6 m langer Baumstamm mit einem Gewicht von 800 kg und einem Durchmesser von 40 cm verwendet, der mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf das Glas prallt. Durch verschiedene Tests wird nachgewiesen, dass die Glasbarriere den bei einem Hochwasser auftretenden Belastungen standhält, so dass die Anwohner hinter den Deichen gut geschützt sind. Auf der Grundlage der Testergebnisse wird das Kompetenznetzwerk Wassersicherheit (ENW) um eine positive Empfehlung für den Einsatz des Systems gebeten. Am Donnerstag, den 23. Januar, wurde ein Test durchgeführt, bei dem der gläserne Hochwasserschutz mit der Belastung von Wasserwellen aus einer Höhe von 0,5 Metern und dem Stamm mit einer Geschwindigkeit von 2 Metern pro Sekunde getestet wurde.