Von Sven Laureys, Leiter der Abteilung Solution Engineering, E'Log Automation
Automatisierung ist nicht mehr nur eine Frage der Technologie. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Gestaltung, Umsetzung und Weiterentwicklung der Systeme. In diesem Zusammenhang gewinnt die unabhängige Systemintegration immer mehr an Bedeutung. Nicht als ideologische Entscheidung, sondern als pragmatischer Weg, um die Automatisierung mit der heutigen Realität und der Ungewissheit von morgen besser in Einklang zu bringen.
Aber was genau meinen wir mit unabhängig? Ganz einfach: eine Arbeitsweise, bei der Sie als Unternehmen die Freiheit haben, die richtige Technologie auf der Grundlage Ihrer betrieblichen Anforderungen auszuwählen, und nicht auf der Grundlage eines festen Anbieterkatalogs oder bevorzugter Marken. Unabhängigkeit schafft Freiraum. Freiraum, um über Ihre Prozesse, Ihre Mitarbeiter, Ihre Infrastruktur und Ihre Zukunftsvisionen nachzudenken. Und genau dieser Freiraum macht eine unabhängige Automatisierung nachhaltiger, flexibler und maßgeschneiderter.
Wenn Sie die Freiheit haben, Technologien von verschiedenen Anbietern zu kombinieren, beschleunigen Sie die Innovation. Diese Freiheit ermöglicht es Ihnen, jedes Mal nach der bestmöglichen Lösung zu suchen, ohne Kompromisse bei Qualität, Skalierbarkeit oder Integration einzugehen.
Die Unabhängigkeit zwingt Sie auch dazu, kreativ und kritisch zu bleiben. Sie schauen nicht auf das, was vorhanden ist, sondern auf das, was wirklich passt. Und genau das fördert die Innovation: Sie machen Kombinationen, die effizienter, effektiver oder zukunftssicherer sind als das, was standardmäßig angeboten wird, zugeschnitten auf Ihre speziellen Bedürfnisse.
Jedes Lager und jeder Produktionsstandort ist anders. Dennoch sehen wir immer noch zu oft Lösungen, die von Standardplänen oder festen Kombinationen von Komponenten ausgehen. Die unabhängige Systemintegration durchbricht dieses Muster. Sie ermöglicht es Ihnen, von der Praxis auszugehen: Wie sieht Ihr Warenfluss aus? Wo sind die Engpässe? Was sollte das System heute können und wo wollen Sie hin?
Die Abkehr von vordefinierten Paketen schafft Raum für eine gemeinsame Entwicklung zwischen Ihnen als Kunde und Ihrem Integrator. Die Technologie wird dann nicht zum Selbstzweck, sondern zu einem Mittel, um eine funktionale und realistische Lösung zu erreichen. Eine Lösung, die zu Ihrem Betrieb passt und gleichzeitig Raum für spätere Anpassungen lässt.
Wer selbstständig automatisiert, muss nicht alles auf einmal machen. Man kann klein anfangen und später expandieren, ohne seine ursprünglichen Entscheidungen umzustoßen. Dank eines modularen Aufbaus und der Verwendung offener Standards ist es durchaus möglich, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.
Diese Flexibilität macht auch Nachrüstungen interessant. Oft ist es gar nicht nötig, eine bestehende Anlage komplett zu ersetzen. Durch eine gezielte Modernisierung - zum Beispiel den Austausch eines veralteten Förderers oder die Optimierung einer Zone mit FTS - können Sie ohne langfristige Ausfallzeiten oder hohe Investitionen schnelle Erträge erzielen.
Unabhängigkeit hilft also nicht nur bei der Auswahl der richtigen Lösung, sondern auch bei der sinnvollen Nutzung des Vorhandenen. Das senkt die Gesamtkosten während der Lebensdauer Ihres Systems und erhöht die langfristige Flexibilität.
Die unabhängige Automatisierung ist keine radikale Entscheidung. Es ist ein realistischer Ansatz, der von Kontrolle, Transparenz und Skalierbarkeit ausgeht. Und wer so an die Automatisierung herangeht, gewinnt doppelt: heute bei der Ausführung, morgen bei der Anpassungsfähigkeit.
Indem Sie frei entscheiden, wie und womit Sie automatisieren, schaffen Sie eine Grundlage, die mit Ihrem Unternehmen wächst. Keine Abhängigkeiten, keine Umwege. Nur ein System, das funktioniert - zu Ihren Bedingungen.