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Der Industrieboden hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Was einst als reines Konstruktionselement begann, ist heute ein entscheidender Faktor für den Erfolg moderner Lagerhäuser und Distributionszentren. Was hat sich alles verändert und was ist heute der beste Industrieboden? Wir haben Daniël Toonen, Senior Sales Engineer bei Van Berlo vloeren, dazu befragt. Dieser Bodenspezialist verbindet seit 45 Jahren Handwerkskunst mit Innovation und sieht täglich, wie sich Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Technologie gegenseitig verstärken.
Laut Toonen ist die Entwicklung von Industrieböden eine Kombination aus technologischem Fortschritt und verändertem Bewusstsein. “Früher war der Boden ein notwendiges Übel”, erzählt er. “In den 90er Jahren wurde einfach Beton gegossen, entweder in Flächen von fünf mal fünf Metern oder dreißig mal dreißig Metern. In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir uns von einem Produkt, dem wenig Wert und Technik beigemessen wurde, zu einem Qualitätsprodukt im weitesten Sinne des Wortes entwickelt.”
“Anfang 2000 begann Van Berlo mit der Vermarktung eines sehr effektiven Fundamentpfahls für Böden, dem sogenannten Mini-Vibropfahl. Dabei handelt es sich um einen kompakten, effizienten und kostengünstigen Fundamentpfahl für Böden. Damit wurde die Hürde für die Entscheidung für ein hochwertiges Fundament deutlich niedriger”, erklärt Toonen. “Die Lösung ist technisch besser und preislich attraktiver. Das hat die Qualität von Böden in logistischen Umgebungen enorm verbessert.”
Etwa im selben Jahr begann Van Berlo gemeinsam mit einem Beratungsunternehmen mit der Entwicklung des fugenlosen Bodens. Dieser bietet zahlreiche Vorteile. Toonen nennt einige Beispiele: “Denken Sie an mehr Flexibilität bei der Anordnung von Regalen, geringere Wartungskosten, verbesserte Hygiene und weniger Verschleiß der Geräte. Aber auch an die Vermeidung von Ausfallzeiten und die Gewährleistung von Betriebsprozessen. Die teuren Roboter und Maschinen können nur auf einem ebenen, glatten und stabilen Boden ihre optimale Leistung erbringen. Fortschrittliche Logistiktechnologien funktionieren nur auf einem stabilen und ebenen Untergrund. Jeder Riss, jede Fuge oder jede andere Unebenheit behindert den Arbeitsablauf. Auch dies erhöht die Sicherheit. Denken Sie beispielsweise an Gabelstapler, die aufgrund ihres Gleichgewichts empfindlich auf Unebenheiten im Boden reagieren können.”
Um 2016 startete Van Berlo in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Eindhoven eine Studie zur Verbesserung der Bodenqualität. “Unser Ziel war es, Böden zu entwickeln, die nicht reißen können. Und das ist uns gelungen! Aber die daraus entstandene Technologie leistete auch einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung. Das führte zur Entwicklung unserer Greymatter-Technologie, einer optionalen Lösung, mit der Kunden ihren ökologischen Fußabdruck weiter verringern und gleichzeitig die Qualität verbessern können.” Darüber hinaus weist Toonen auch auf das Gesamtbild hin: “Die Art und Weise, wie ein Bodenbelag entworfen ist, bestimmt letztendlich den Umweltnutzen. Ein gutes Design bedeutet weniger Material, weniger Kosten und eine geringere Belastung für die Umwelt.”
Das enorme Wissen und die Fachkompetenz, die für die Herstellung eines guten Industriebodens erforderlich sind, sind derzeit noch vor allem eine niederländische Angelegenheit. “Unser Land ist hier führend. In vielen Ländern ist dieses Wissen noch völlig unbekannt.” Aus diesem Grund hat Van Berlo kürzlich einen neuen Weg eingeschlagen: die Steigerung der internationalen Bekanntheit und die Entwicklung einer führenden Rolle als Kompetenzzentrum für nachhaltige und fugenlose Böden. Um die internationale Expansion voranzutreiben, wurde ein Spezialistenteam zusammengestellt, zu dem auch Toonen gehört. Inzwischen hat Van Berlo bereits verschiedene Böden im Ausland realisiert, darunter in Belgien, Italien, Deutschland, Dänemark und England.
