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Unternehmen ist Menschenarbeit: "Macht es hier noch ein bisschen Spaß?"

Unternehmertum ist Menschenarbeit: "Macht es hier noch ein bisschen Spaß?"

(Wirklich, manchmal würde ich am liebsten die ganze Welt durcheinanderbringen)

Eine Frage, die sie Unternehmensleitern regelmäßig stellt. Nina van Arum, selbst Unternehmerin mit Leib und Seele, nimmt kein Blatt vor den Mund. Für treue Leser des GWW-Magazins ist sie keine Unbekannte mehr. Nina ist es zu verdanken, dass der GWW im vergangenen Jahr die Rubrik Top-Frauen einrichten konnte. Zeit für eine nähere Bekanntschaft mit der Top-Frau hinter den Top-Frauen.

Sich für andere zu engagieren ist der rote Faden in Ninas Leben. "Das gilt für mich selbst, aber ich ermutige damit auch andere. Und ich hatte das Gefühl, dass ich dem erst wirklich Raum geben konnte, als ich anfing, mich selbständig zu machen. Genau vor 5 Jahren war dieser Moment", eröffnet Nina das Gespräch.

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Nina steht hinter drei Unternehmungen, nämlich Provades, Top Women Construction & Infra Foundation und Good Work.

 

Geborener Unternehmer

"Ich spürte, dass ich schon früh in meiner Karriere Unternehmerin werden wollte, aber erst nach meiner 'Brutzeit' (Kinder 12, 11 und 8)." Nina steht hinter drei Unternehmungen, nämlich Provades, Top Women Construction & Infra Foundation und Goed Werk, und arbeitet derzeit auch intensiv an einem Bekleidungslabel. "Mein Hintergrund sind Unternehmensführung und Coaching. Unabhängig davon, in welchem Unternehmen ich tätig bin, versuche ich überall, Menschen zu inspirieren und zu motivieren, damit sie ihre Arbeitszufriedenheit und ihr Glück steigern können.  Außerdem sehe ich als Unternehmer immer und überall Chancen in der Kundenorientierung, in der Verbindung und im Geschäft. Außerdem verfüge ich über einen Sensor, der einwandfrei erkennt, ob in einem Unternehmen oder einem Team eine bestimmte Inspiration oder Schwachstelle fehlt. Ich wäre ein idealer 'geheimnisvoller Gast'", sagt sie lachend. "Deshalb zögere ich nie, einen Direktor zu fragen: 'Macht es hier noch ein bisschen Spaß?'"

Die Person hinter dem Unternehmen

Nina bekommt regelmäßig zu hören, dass die Menschen es mutig und inspirierend finden, dass sie sich nicht schämt, verletzlich zu sein. Nina: "Das ist auch kein Grund, sich zu schämen, oder? IIch wurde mit enormer Schüchternheit, Versagensangst, Unsicherheit und Angst vor dem Sprechen geboren. Und jetzt bin ich Unternehmerin und stehe regelmäßig auf der "Seifenkiste", um vor 140 (meist) Frauen zu sprechen. Der Weg dorthin war wirklich nicht natürlich. Die Bühne bleibt spannend, aber sie gibt mir die Chance, Menschen zu berühren. Dort traue ich mich zu zeigen, was andere nicht zeigen (Verletzlichkeit), ich sage, was andere sich nicht zu sagen oder zu fühlen trauen (Emotionen). Ich bekomme zurück, dass Menschen sich inspiriert fühlen und Einsichten entstehen. Ich denke, das liegt daran, dass ich als Unternehmer ein  einfach-über-das-Leben-stolpernde-rot-backige-Mädchen ist und vor allem bleiben will. Diese Haltung ist oft der Beginn eines sicheren Umfelds, in dem neue Unternehmen, Konzepte, Kooperationen und Kontakte entstehen."

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Kas Pastoor, Prozessmanager bei Provades.

 

Wenig emotionale Kapazität im Technologiesektor

"Wenn ich mir unseren Sektor anschaue, sehe ich einen großen Unterschied zwischen IQ und EQ. Viele Probleme (Fehlzeiten, Burnout) sind auf ein schlechtes emotionales Wohlbefinden zurückzuführen. Die psychische Gesundheit ist eines der wichtigsten Dinge am Arbeitsplatz. Wenn man sich nicht um den Menschen hinter der Aufgabe kümmert, verlässt er das Unternehmen oder steigt aus! Das spiegelt sich in den Ergebnissen wider. Deshalb rate ich immer dazu, nach der Schwachstelle in Ihrem Unternehmen, in Ihnen als Führungskraft und in Ihrer größten Einnahmequelle, Ihren Mitarbeitern, zu suchen.

Sie sind nicht mit dem Unternehmen verheiratet

Arbeitsdruck, 70-Stunden-Wochen, das Beantworten von Post in der Freizeit oder Anrufe aus dem Unternehmen - das sind die Probleme unserer Zeit, die die Menschen von ihrem Privatleben fernhalten, meint Nina. Eine schlechte Sache, findet sie. Gegen flexible Arbeitszeiten ist nichts einzuwenden, aber dann muss man auch in der Lage sein, unter der Woche Zeit für die Familie einzuplanen. "Wissen Sie, was Menschen auf dem Sterbebett bedauern? Dass sie nicht genug für ihre Lieben da waren, als sie es konnten. Bei einer Beerdigung nicken alle um sie herum zustimmend, und sie nehmen sich vor, sich mehr zu amüsieren, denn das öffnet ihnen die Augen. Und was passiert zwei Wochen später? Dann stecken alle wieder in den alten Mustern fest. Wirklich, manchmal würde ich an dieser Stelle gerne die Welt aus den Angeln heben.

Zufriedenheit am Arbeitsplatz

"Die Prozessmanager und Berater von Provades kommen oft, um auf der Seite der Prozess-, Systemtechnik- oder Lieferakten aufzuräumen. Oder sie verhindern Ausfallkosten und Probleme, indem sie die Systemlandschaft und den Prozess am Front-End klar und ohne 'kompliziertes Gerede' aufstellen. Indirekt bringen unsere Leute aber vor allem Arbeitszufriedenheit. Wir geben ihnen auch aktiv Aufgaben und Budgets, um den Projektteams beizubringen, wie man Meilensteine wieder 'feiert'. Mit ihren liebenswerten Charakteren tragen sie immer zu Humor, Spaß und Teambildung bei, ohne dass unsere Kunden darum bitten. Das schafft Bindung und ein erfolgreiches Team", erklärt Nina.

Gute Arbeit" verdient viel Aufmerksamkeit

Sich für andere nützlich zu machen, ist der rote Faden in Ninas Leben. In diesem Sinne hat sie auch die Stiftung Top Women in Construction and Infra gegründet, der inzwischen 750 Frauen angehören. "Wir helfen dabei, Frauen in der Branche sichtbar zu machen. Auf diese Weise inspirieren wir andere Frauen, auf dem Karriereweg zu bleiben und ihre Talente nicht auf der Strecke zu lassen, sondern sie zu entwickeln!"

Nina und ihr Geschäftspartner Wietse Pastoor haben sich gerade in dem gemeinsamen Wunsch gefunden, mehr und in größerem Umfang Gutes zu tun und sich für andere zu engagieren. "Wir geben gerne um des Gebens willen. Aber heutzutage scheint es so zu sein, dass die Leute nur geben, um etwas zurückzubekommen und ein emotionales Bankkonto bei den Kunden zu schaffen. Sie spenden auf Sponsorenebene für eine Wohltätigkeitsorganisation im Austausch für Werbung. Für uns hat das keinen Sinn. Wir ziehen es vor, einen nachhaltigeren Weg der Hilfe zu beschreiten. Ein besonderes Projekt, das sie und ihr Geschäftspartner ins Leben gerufen haben, heißt 'Goed Werk': "Goed Werk ist eine unverbindliche regionale Initiative, bei der wir Vormittage für Menschen organisieren, die vom Arbeitsmarkt weit entfernt sind oder Probleme haben, in irgendeiner Form in ein soziales Netzwerk zu kommen. Wir geben den Menschen dann eine klare Orientierung und praktische Ausrüstung", erklärt Nina.

Abschließend möchte Nina sagen: "Am Esstisch hatte ich mit meinen drei Kindern ein Gespräch über Geld. Dann habe ich gesagt: Ja, alles dreht sich um... und dann hat mich mein 8-jähriger Sohn ergänzt. 'Liebe!', sagte er. Und so ist es."

Mehr Informationen über Gute Arbeit? Gehen Sie zu www.goedwerk.nu    

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