Die KI-Revolution bleibt auch bei SSI SCHÄFER nicht unbemerkt. Der deutsche Anbieter von Lagerlösungen nutzt künstliche Intelligenz für eine weitreichende, platzsparende Automatisierung und eine effizientere Planung der Instandhaltung.
Wie viele andere Akteure in der Welt der Lagerhaltung sah sich auch SSI SCHÄFER mit der Forderung nach mehr Automatisierung einerseits und den hohen Erwartungen an künstliche Intelligenz andererseits konfrontiert. Denn genau wie in der Öffentlichkeit herrscht auch in der Logistik die Vorstellung, dass wir erst am Anfang einer KI-Revolution stehen, wobei die Frage, wie diese genau aussehen soll, weniger leicht zu beantworten ist.
SSI SCHÄFER gibt bereits einige klare Hinweise. Das Unternehmen hat sich mit seinen robusten (automatischen) Lagerlösungen einen guten Ruf erworben und konzentriert sich heute zunehmend auf intelligente, integrierte Softwaretechnologien, die diese Systeme erweitern. Während einer inspirierenden Präsentation über die Zukunft der Logistik in der Benelux-Zentrale in Oosterhout wurde deutlich, wie SSI SCHÄFER auf die aktuellen Marktentwicklungen reagiert. Den Anfang machte ein digitales Abbild des Firmengründers Fritz Schäfer, das mit Hilfe von KI zum Leben erweckt wurde - eine Anspielung auf die Vergangenheit, aber mit einem klaren Blick in die Zukunft.
Auf der Logistikmesse Logimat hatte SSI SCHÄFER bereits einen Vorgeschmack gegeben und wird in Oosterhout weiter ins Detail gehen: die Einführung der FastBots.
"FastBots übernehmen den Transport von Waren zwischen dem Lagerbereich und der Kommissionierstation", sagt Peter De Henau, Geschäftsführer Belgien und Niederlande. "FastBots können in Hochleistungsumgebungen mit bis zu 10.000 ein- und ausgehenden Behälterbewegungen in der Stunde ein komplexes Fördererlayout ersetzen. Normalerweise benötigt man dafür oft mehrere Förderschleifen, die wiederum viel Platz benötigen und ein komplexes Lagerlayout erfordern. Mit diesem System ist das nicht mehr der Fall: Es handelt sich um eine Flotte kleiner AMR-Roboter, die Waren vom Lager zur Kommissionierstation oder zum Ausgangsort oder umgekehrt bewegen. Dieser kompaktere Aufbau spart Platz und Kosten."
Die Innovation liegt vor allem in der Steuerung der Roboter. Schließlich handelt es sich nicht um FTS, die einer festen Route folgen, sondern um ein System von Robotern, die das Lager kreuz und quer durchqueren, ohne sich dabei gegenseitig in die Quere zu kommen oder zu kollidieren. Gesteuert durch ein in das WCS integriertes Flottenmanagementsystem, wissen die FastBots stets, wo sich ihre "Kollegen" befinden. Ein großer Vorteil dieses Systems ist auch sein hohes Maß an Standardisierung. Dadurch ist es möglich, die FastBots-Lösung je nach den Bedürfnissen des Kunden zu skalieren.
Eine weitere entscheidende Neuerung liegt in der Einführung der vorausschauenden Wartung für die verschiedenen Lagerlösungen. SSI SCHÄFER setzt seit kurzem auch KI ein, um die Wartung von Anlagen effizienter zu steuern. Das WAMAS Maintenance Center System, ein Software-Tool für die Wartungsplanung, nutzt Big Data und künstliche Intelligenz, um genau vorherzusagen, wann ein Gerät gewartet werden muss. Sensoren in den Geräten speisen einen ständigen Datenstrom in WAMAS ein. Für die Übermittlung dieser Daten verwendet SSI SCHÄFER ein Edge Device (Siemens Nanobox), das sowohl mit dem Leitsystem als auch mit der Cloud verbunden ist.
Dieses Edge Device erfüllt höchste IT-Sicherheitsstandards und ist nicht nur mit allen SSI SCHÄFER Produkten, sondern auch mit Hardware anderer Anbieter kompatibel. Das Gerät kann schnell und einfach per Plug-and-Play installiert werden, ohne dass das System heruntergefahren werden muss.
KI-Algorithmen bearbeiten die bereitgestellten Daten und erstellen anschließend Diagnosen und/oder Vorhersagen über die voraussichtliche Wartung. Das Ziel: kostspielige unerwartete Reparaturen und Ausfallzeiten so weit wie möglich zu vermeiden. Je dringender eine Reparatur ist, desto teurer wird sie oft. Vorbeugen ist also besser als heilen. Mit der Vorhersagekraft der künstlichen Intelligenz können Probleme sozusagen vor ihrem Auftreten angegangen und die Wartung effizient geplant werden, was zu einer minimalen Unterbrechung des Lagerbetriebs führt.
Für Logistikunternehmen, die sich in erster Linie mit der sichtbaren, greifbaren Hardware des Lagerbetriebs befassen, ist dieser Vorstoß selbstlernender Softwaresysteme oft einschüchternd. Es liegt an den Anbietern, ihnen die kalte Schulter zu zeigen. "Sowohl bei den Technikern als auch beim Management muss man eine gewisse Angst vor dem Unbekannten überwinden", weiß Stefan Unterberger, Leiter Business Transformation. "Doch die Fakten sprechen für uns. Ein Return on Investment kann innerhalb weniger Wochen erreicht werden. Ungeplante Ausfallzeiten kosten ein Logistikunternehmen zwischen 1.000 und 5.000 Euro pro Minute. Mit diesem System werden diese ungeplanten Unterbrechungen um mindestens 60 Prozent reduziert."
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