ABN AMRO-Studie alarmierend
Die Wohnungsknappheit in den Niederlanden ist seit mehreren Jahren akut. Nach einer von ABN AMRO in Auftrag gegebenen Studie wird erwartet, dass sich der Mangel im nächsten Jahrzehnt weiter verschärfen wird. Bis zum Jahr 2030 wird sich der zusätzliche Mangel auf weitere 157.000 Wohnungen belaufen.
Baugenehmigungen werden weniger häufig erteilt
Neben ABN AMRO hat auch der niederländische Verband der Immobilienmakler (NVM) die Alarmglocken läuten lassen. Das Baugewerbe, das zunehmend preiswerte Immobilien anbietet Baumaterialien über Bouwbestel kauft ein, so dass es auch in den kommenden Jahren mehr zu tun geben wird. Sie kann aber die hohe Nachfrage nach Wohnraum nicht bewältigen. Ein Problem dabei ist, dass die Zahl der erteilten Baugenehmigungen im Jahr 2018 um 5,7 Prozent gesunken ist. Und das, obwohl die Bauwirtschaft schon jetzt nicht in der Lage ist, die steigende Nachfrage nach neuen Wohnungen zu befriedigen. Vor allem die Tatsache, dass Häuser so teuer sind, bremst den Bau aus. Das hat zur Folge, dass die Projekte langsamer anlaufen und der Bau neuer Häuser zu langsam voranschreitet.
Die Randstad als zentrales Defizitgebiet
Um das Jahr 2030 ist der Mangel an (neuen) Häusern, die oft mit Baumaterialien über Bouwbestel gebaut werden, in der Randstad besonders akut. Das geht aus der ABN AMRO-Studie hervor. In Nord- und Südholland sowie in der Provinz Utrecht beläuft sich der Wohnungsmangel dann auf netto 126.000 Häuser. Das bedeutet, dass etwa achtzig Prozent des besagten Wohnungsmangels in diesen Gebieten entstehen werden.
Auch in Gelderland, Groningen und Nordbrabant herrscht ein ziemlicher Wohnungsmangel
Das Problem konzentriert sich also auf die Randprovinzen, doch wird der Wohnungsmangel bis 2030 auch an anderen Stellen in den Niederlanden problematisch sein. In Gelderland beispielsweise werden dann netto 15.000 Wohnungen fehlen, in Groningen 5.300 und in Nordbrabant 7.200 Wohnungen.
Provinzen, die dem Elend zu entkommen scheinen
Eine Handvoll Provinzen steht etwas besser da. So zum Beispiel Friesland, wo es einen "Wohnungsüberschuss" von 600 Häusern geben wird, und in der Provinz Zeeland liegt der "Überschuss" an neu gebauten Häusern im Jahr 2030 sogar bei 3.800 Häusern - eine beachtliche Zahl. Letzteres ist teilweise auf die (erwartete) Abwanderung aus Zeeland in andere Provinzen zurückzuführen.