Der Lkw-Hersteller Scania geht mehrere Wege, wenn es darum geht, Lkw nachhaltiger zu machen. "Das ist notwendig, weil es unterschiedliche Transportaufgaben gibt, die jeweils eine maßgeschneiderte Lösung erfordern", sagt die Marke. Neben dem bekannten Diesel ist Scania auch beim Thema Bio-LNG ein Begriff und bietet sowohl Hybrid- als auch Plug-in-Hybrid-Lkw an. Seit kurzem ist auch eine Elektroversion des 100% erhältlich, womit die Marke über ein bemerkenswert breites Angebot verfügt.
Energieeffizienz, erneuerbare Kraftstoffe und Elektrifizierung sind die drei Leitprinzipien für die Politik von Scania, wobei intelligenter und sicherer Transport unter allen Umständen oberste Priorität hat. Der schwedische Hersteller bezieht gegenüber den Kunden eine klare Position, wenn es um nachhaltige Technologien geht: "Wir wollen alle Optionen anbieten, denn das Optimum ist von Kunde zu Kunde und von Einsatz zu Einsatz unterschiedlich", sagt Scania. Es gibt zum Beispiel Kunden, die längere Strecken mit schweren Lasten zurücklegen. Um ihnen bei der notwendigen Reduzierung der CO2-Emissionen zu helfen, könnte ein LNG-Lkw die ideale Lösung sein.
Scania macht keinen Hehl daraus, dass die batterieelektrische Technologie bei dem Unternehmen immer mehr in den Mittelpunkt rückt. "Wir haben schon früh Hybrid-Lkw angeboten, mit denen unsere Kunden flüsterleise und vollelektrisch durch die Innenstädte fahren können. Durch die Entscheidung für die Plug-in-Hybridvariante kann der Teil der Strecke, der emissionsfrei zurückgelegt werden soll, weiter ausgebaut werden."
In der Zwischenzeit arbeitet Scania intensiv an seinem Angebot an batterieelektrischen Lkw. Die ersten Varianten davon sind jetzt in den Niederlanden erhältlich. Dabei handelt es sich um einen starren Lkw mit zwei oder drei Achsen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 29 Tonnen. Hier kann der Kunde je nach Radstand zwischen fünf oder neun Batterien wählen und erhält trotzdem eine respektable Nutzlast. Kunde und Fahrer freuen sich über einen leisen und leistungsstarken Lkw mit einer beachtlichen Reichweite und einer brauchbaren Nutzlast.
Scania ist zuversichtlich, dass sich die Batterietechnologie rasch weiterentwickelt. Der Hersteller arbeitet mit dem schwedischen Partner Northvolt an der Entwicklung dieser Technologie. In der Nähe des Lkw-Werks in Södertälje baut die Marke eine große Batteriefabrik, die 2023 in Betrieb genommen werden soll. Dort wird auch ein neues Batterielabor mit Testhallen entstehen, um bei der rasanten Entwicklung der modernen Batterietechnologie an der Spitze zu bleiben.
Scania will seine Kunden davor warnen, beim Umstieg auf Elektro-Lkw eine Entscheidung von heute auf morgen zu treffen. Der Hersteller bietet potenziellen Kunden zunächst eine Vorstudie an, in der untersucht wird, wie und wo der Elektro-Lkw am besten aufgeladen werden kann und welche Kosten damit verbunden sind.
Scania verfügt inzwischen über zahlreiche Praxisfälle und damit über die nötige Erfahrung, um tatsächlich von Diesel- auf Elektroantrieb umzustellen. Scania kann solche Studien auch für Bauunternehmen durchführen, schließlich müssen viele Baufahrzeuge in städtischen Gebieten arbeiten. Und genau dort werden wir in den kommenden Jahren das Entstehen von so genannten Null-Emissions-Zonen erleben.
Scania experimentiert mit der Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Lkw. Derzeit laufen mehrere Tests in Europa. Laut Scania ist Wasserstoff interessant und ergänzend, wenn batterieelektrische Lkw in Bezug auf die Reichweite, die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten oder den Platz auf dem Fahrgestell für den Einbau von Batterien nicht ausreichen.
Man verfolge die Entwicklungen genau und betone, dass die Marke das richtige Produktangebot haben werde, wenn die Möglichkeiten und der Markt reif seien. Dazu gehören auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Bereits im Jahr 2030 erwartet Scania, dass die Hälfte der europäischen Lkw-Verkäufe der Marke einen vollelektrischen Antriebsstrang haben wird. Scania hat sich daher voll und ganz diesem Ziel verschrieben.