Dies ist in einem Sektor leichter zu erreichen als in einem anderen. So sind bei Tiefbauarbeiten in der Regel schwerere Geräte erforderlich, die nicht ohne Weiteres über einen Akkupack betrieben werden können. Doch selbst in dieser engen Welt diskutiert Frank van Deursen regelmäßig über Elektrifizierung. Der Inhaber von Inpieq erhält immer mehr Anfragen für elektrische Tiefbaumaschinen. "Das ist sehr interessant, aber auch eine große Herausforderung. Wir haben jetzt eine Anfrage für eine größere Maschine mit einem 350-kW-Elektromotor, aber das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Dann stellt sich die Frage: Ist das rentabel?"
Inpieq sieht daher in Hybridtiefbaugeräten eine gute Zwischenlösung, natürlich in Kombination mit einem Dieselmotor der Stufe V. "Dann wird eine solche Maschine 10 bis 15% teurer, was überschaubar ist. Wenn eine Ramm- oder Bohranlage noch nicht zum Austausch ansteht, können wir sie bei Bedarf auf die neuesten Emissionswerte umrüsten", sagt Van Deursen, der allerdings auf ein weiteres Problem hinweist. "Elektrische Geräte bis zu einer Leistung von etwa 65 kW können noch an das Stromnetz angeschlossen werden, aber darüber muss man sich bald mit Starkstrom auseinandersetzen. Daher müssen die Kunden immer strengere Anforderungen an die Stromversorgung vor Ort erfüllen."
Van Deursen spricht daher von einer interessanten Zeit, in der Inpieq keineswegs stillsteht. Vor zwei Jahren wurde eine deutliche Kehrtwende vollzogen, mit einer stärkeren Betonung von Service, Flexibilität und Innovation, was zur Neukonstruktion von kundenspezifischen Maschinen führte. "Wir wollen eng zusammenarbeiten und auf die Wünsche des Marktes hören. So entwickelt sich Inpieq immer mehr zu einem One-Stop-Shop, der neben der Gründungsausrüstung auch über eine eigene Verpresseinheit, ein Pfahlerfassungssystem und alle damit verbundenen Dienstleistungen verfügt. So muss der Kunde nur noch nach einem Rohr oder einem Bohrkörper suchen.
Das in Steenberg ansässige Unternehmen bietet ein komplettes Spektrum an Dienstleistungen zur Entlastung der Kunden. Zum Beispiel kombiniert es die Wartung mit der regelmäßigen Inspektion von stationären Anlagen. Van Deursen stellt fest, dass der Dieselmotor aus den stationären Maschinen verschwindet, weil man sich für den Elektroantrieb entscheidet. So liefert Inpieq ein batteriebetriebenes Gerät mit 45 kW Hydraulikleistung. Dieses kann flexibel für den Antrieb einer Fundamentmaschine oder eines Injektionsgeräts eingesetzt werden. Das Interesse an diesem Konzept ist aufgrund der vielen Fundamentreparaturen in Großstädten groß. "Wir bemerken einen Wechsel vom Rammen zum Injektionsbohren. Das Rammverfahren ist zwar etwas teurer, aber erschütterungsfrei, was es in dicht bebauten Gebieten durchaus interessant macht."
Mit der IFD-2.0 hat Inpieq für diese Arbeiten eine ebenso kompakte wie leistungsstarke und flexible Gründungsmaschine entwickelt, die ein maximales Bohrmoment von 20 kNm über den gesamten Mäkler liefert und von einem raupenmobilen Elektroantrieb angetrieben wird. Durch die modulare Bauweise auf der Basis eines Oberbautyps kann eine begrenzte Vorlaufzeit garantiert werden. Durch die Variation von Mast, Raupen und Stützbeinen kann dieses Prinzip sowohl für Ramm- als auch für Bohrpfähle angewendet werden. "Wir können mit diesem Konzept in alle Richtungen gehen, was es preislich interessant macht. Man baut eine Freifallwinde ein und schon hat man eine Rammanlage." Diese Idee spiegelt sich auch in seinem größeren Bruder IFD-20 mit einem maximalen Bohrmoment von 200 kNm wider.
Mit dem DLS-Registrierungssystem, das komplett im eigenen Haus entwickelt wurde, beweist Inpieq, dass Datenmanagement (sprich: weniger Papierkram) und Bedienungskomfort für den Betreiber perfekt vereinbar sind. Auch die IGP-Misch- und Pumpanlage und die IFD-Bohranlage sind eine technische Meisterleistung. Was ist noch in der Pipeline? "Wir wollen die Serie der hydraulischen Bohr- und Rammgeräte auf vier oder fünf Modelle ausbauen und arbeiten an einer Reihe von drei Injektionsgerätetypen. Derzeit ist das IGP-300 mit einer 300-Liter-Verpresspumpe in einem sehr kompakten Rahmen das größte Modell dieser Reihe."