In den niederländischen Binnengewässern und an der Küste sind Messmasten mit Geräten ausgestattet, die wichtige Daten liefern. Dabei handelt es sich um Daten über Wasserstände, Senkungen und den Salzgehalt des Wassers. Die Stahlrohrpfähle sind mit einer Plattform ausgestattet, an der Messgeräte befestigt sind. Damit werden Wasserstand, Wellenhöhe, Wind, Salzgehalt und Senkung des Wassers gemessen. Die gesammelten Daten werden kontinuierlich und automatisch an ein Datenzentrum von Rijkswaterstaat (RWS) übermittelt, wo diese Informationen gespeichert und für verschiedene Zwecke verwendet werden.
Realisierung von Messstangen in der Stahlhalle von De Boer & De Groot.
Das Familienunternehmen De Boer & De Groot Civiele Werken BV in Harlingen liefert und baut diese Messpfähle ein. Wie kein anderes Unternehmen kennt es die vielfältigen Möglichkeiten der Verarbeitung von Stahl, Holz und Beton für den Wasserbau. Zum Beispiel in Yachthäfen und für Brücken, Schleusentore und Spundwände. Das Unternehmen verfügt inzwischen über jahrelange Erfahrung in der Herstellung, Reparatur und Montage von Messpfählen. Herke de Groot, Geschäftsführer von De Boer & De Groot: "2010 haben wir uns an einer Ausschreibung von RWS für die Reparatur und den Austausch des über das Wasser ragenden Teils von zehn Messpfählen in der Nordsee, vor Vlieland, Texel, Terschelling und vor der Küste bei Petten und Cadzand beteiligt. Wir haben diese Arbeiten in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführt. Und inzwischen können wir uns als Spezialisten bezeichnen, denn danach folgten die Aufträge in rascher Abfolge aufeinander."
Polmessung im Wattenmeer.
So wurde das Unternehmen 2015 von BAM Infra Verkeerstechniek mit der mehrjährigen Wartung des Nationalen Wassermessnetzes beauftragt. Dabei handelt es sich um das RWS-Überwachungsnetz mit festen Messstellen zur Echtzeitüberwachung von Wassermenge, -qualität und -meteorologie für das Wasser- und Schifffahrtsmanagement. Dies erforderte den Austausch von Messmasten. De Boer & De Groot wurde mit dieser Aufgabe betraut. Gemeinsam mit der BAM und DEKIMO realisierten sie 2016 in einem Bauteam die Messpfähle. "Wir haben dann neue Messpfähle in der Maas bei Maastricht und im Rhein bei Lobith installiert. Außerdem haben wir an mehreren Stellen Messpfähle ausgetauscht", sagt De Groot. "In Maastricht haben wir zum Beispiel einen neuen 25 Meter langen Stahlrohrpfahl getrieben und eine Plattform darauf gesetzt. Außerdem haben wir eine Zugangsbrücke gebaut, um Wartung und Inspektion zu erleichtern.
Im Jahr 2018 wurde das Unternehmen mit der Realisierung und Installation von zwei permanenten und fünf temporären Messmasten im Wattenmeer beauftragt. "Im Rahmen eines Bauteams haben wir den Entwurf des Messsystems in einen endgültigen Entwurf und einen Konstruktionsentwurf ausgearbeitet", sagt Henk Dokter, Konstruktionsleiter bei De Boer & De Groot. Das Ergebnis waren permanente Stahlmesspfähle mit einem Ø von 1.106 Millimetern und einer Länge von 33 Metern. Sie wurden mit der Pfahlspitze bei 25 Metern -NAP in der pleistozänen Sandschicht platziert und mit einem GPS-Messsystem sowie einer direkten G4-Telekommunikationsverbindung ausgestattet, über die rund um die Uhr Messdaten gesammelt und übertragen werden. Die temporären Messpunkte sind aus Stahlrohrprofilen Ø 559*10 gebaut, die Pfahlspitze befindet sich ebenfalls in 25 m Höhe - NAP. Das Temporäre hat damit zu tun, dass die Informationen während eines Messzyklus von einer Woche pro Jahr gesammelt werden. "Ein besonderes Projekt", so De Groot weiter. "Auf dem Wattenmeer mit seiner spezifischen Flora und Fauna durften wir keine Belästigung und Umweltverschmutzung verursachen, und man musste auch mit den Gezeiten zurechtkommen. Eine Herausforderung!"