Brexit hin oder her, für JCB dreht sich die Welt einfach weiter. Der britische Baumaschinenhersteller setzt seine Innovationen fort und teilt die Ergebnisse mit der gleichen Welt. Die Fachpresse aus ganz Europa wurde Anfang Juni mit einer geballten Ladung neuer Maschinen und digitaler Werkzeuge überschwemmt.
Um mit der größten Neuheit zu beginnen: Der Hydraload 555-210R ist nicht nur der erste rotierende Teleskoplader von JCB, er dürfte vor allem auf Baustellen, auf denen viele Fertigteile gebaut oder beispielsweise Abwasserrohre verlegt werden, eine entscheidende Rolle spielen. Mit einer Hubhöhe von 20,5 Metern und einer maximalen Tragfähigkeit von 5,5 Tonnen kann er Mobil- und sogar Festkräne ersetzen und auch eine Vielzahl anderer Bewegungsaufgaben übernehmen. Als Teleskoplader mit Plattform ist natürlich auch der "normale" Einsatz möglich. Das Auslegersystem ist sehr flexibel: Es kann sowohl breit als auch schmal eingesetzt werden und verfügt über eine automatische Nivellierfunktion, die ein superschnelles Aufstellen ermöglicht.
Noch in diesem Jahr wird der Hydraload 555-201R in Europa auf den Markt kommen. Er dürfte auf Baustellen, auf denen viele vorgefertigte Elemente verbaut werden, eine entscheidende Rolle spielen.
VBeim Heben im Freien kann ein 2 m langer Ausleger verwendet werden, und die Anbaugeräte werden automatisch erkannt, wobei die richtige Lastkurve eingestellt wird. Der Hydraload 555-201R wird noch vor Ende des Jahres in Europa auf den Markt kommen und die bestehende Loadall-Teleskoplader-Reihe als größter und modernster Teleskoplader ergänzen.
Der Prototyp des vollelektrischen 1,9-Tonnen-Minibaggers 19C-IE ist jetzt serienreif und ab Herbst erhältlich. Er ist fünfmal leiser als die Dieselversion und für den Einsatz im Freien - zum Beispiel in der Stadt - oder in Gebäuden und Tunneln für Grabungs- oder Abbrucharbeiten vorgesehen. Eine weitere elektrische Neuheit ist der neue Teletruk 30-19E. Dieser kompakte Teleskopstapler wird ebenfalls vollständig elektrisch angetrieben und soll den Gabelstapler teilweise ersetzen und ergänzen, hat aber einige besondere Vorteile. So kann er dank seines Teleskopmastes Paletten weiter und höher transportieren: bis zu 1900 kg bei einem Abstand von 2 Metern, sein Wendekreis ist minimal. Durch den Wegfall der Hubsäule hat sich die Sicht nach vorne deutlich verbessert, und dank der niedrigeren Karosserie kann er jetzt einfach in Container einfahren. Auch sein Fahrverhalten übertrifft das eines Gabelstaplers. Außerdem arbeitet er leise, sowohl für Umstehende als auch in der neuen Command Plus-Kabine.
Lord Bamford erklärt der europäischen Fachpresse, warum der vollelektrische Teletruk 30-19E ein so großer Schritt nach vorn ist.
Viele kleine Neuigkeiten sind erwähnenswert, wie die beiden kompakten Vibrationswalzen CT160 und CT260. Sie sind in zwei Bandagenbreiten erhältlich, haben eine bessere Sicht und sind einfach zu bedienen. Bei den Dumpern ist eine zweite - 6 Tonnen schwere - Version hinzugekommen, die 6T-1HiViz. Die Sicherheit ist auf dem gleichen hohen Niveau wie bei dem im letzten Jahr eingeführten 7-Tonnen-HiViz, und die Sicht wurde weiter verbessert, ohne dass Sensoren oder Kameras hinzugefügt wurden. Durch die Absenkung des Schwerpunkts konnte die Stabilität erhöht werden. Außerdem kann er mit der SiteSafe-Kabine von JCB ausgestattet werden.
Der elektrische Minibagger 19C-IE, der letztes Jahr als Prototyp vorgestellt wurde, wird im Laufe dieses Jahres tatsächlich erhältlich sein.
JCB behauptet, dass der Dieselmotor noch lange Zeit verwendet werden wird, aber natürlich ein sehr sauberer Motor. Deshalb arbeitet das Unternehmen hart daran. Die eigene DieselMax-Motorenbaureihe ist vollständig für Stufe V vorbereitet und kann bereits in den erforderlichen Maschinen eingesetzt werden. JCB nennt sie "nahezu emissionsfrei", und das ist ein großes Versprechen aus der Aussage: "Wir wollen Teil der Lösung sein, nicht Teil des Problems". JCB hat inzwischen eine Viertelmillion Dieselmotoren hergestellt, es steht also viel auf dem Spiel. Übrigens verwendet JCB jetzt Cummins-Dieselmotoren für seine schwereren Maschinen, wie bekannt gegeben wurde.
Die versammelte Fachpresse konnte einen Blick in das beeindruckende Uptime Centre von JCB an seinem Hauptsitz in Uttoxeter (UK) werfen.
Uptime ist das Schlagwort des Jahres 2019. Bei JCB ist sie zunehmend der Ausgangspunkt für Kundenbeziehungen. JCB-Maschinen sind von Natur aus zuverlässig, und das muss in der Praxis optimal unter Beweis gestellt werden. Dies kann durch eine groß angelegte Überwachung der Maschinendaten geschehen. An fünf und bald sogar sechs Standorten weltweit unterhält JCB so genannte Uptime Centres, von denen aus den Kunden geholfen wird, ihre Maschinen rund um die Uhr in Betrieb zu halten. Das LifeLink-System von JCB wurde zu diesem Zweck um eine "Operator-App" (die iOS-Version ist bereits da, Android wird im Laufe des Jahres folgen) und um ein Flottenmanagementsystem ergänzt.
JCB bezeichnet die Stufe V-Version seines eigenen DieselMax-Motors als "nahezu emissionsfrei" und zeigt in diesem Diagramm, wie nah wir diesem Punkt sind.