“Solange nichts passiert, ist alles in Ordnung”. Das ist vielleicht die gefährlichste Denkweise, die mir jeden Tag in Logistikunternehmen begegnet, die mit Lithium-Ionen-Anlagen arbeiten. Elektrostapler, FTS, GPUs oder Baumaschinen mit Batteriepack: Sie alle machen die Arbeit sauberer und effizienter. Aber auch viel risikoreicher. Nur: Das Risiko dringt erst durch, wenn es schon zu spät ist.
Wir investieren massiv in Ladeinfrastruktur, Solarzellen und batteriebetriebene Fahrzeuge, aber der Brandschutz hinkt hoffnungslos hinterher. Es gibt kaum Gesetze und Vorschriften für mobile Batterieanwendungen, die Überwachung ist fragmentiert und es fehlt an Bewusstsein. Selbst die Versicherer - die oft zuerst für die Misere aufkommen müssen - dürfen uns noch nicht zur präventiven Erkennung verpflichten. Denn ja, unser System ist einzigartig. Und was einzigartig ist, kann nicht standardmäßig durchgesetzt werden.
Wir von Smart Fire Technologies werden immer öfter gefragt: “Was kostet so ein System?” Und selten die Frage: “Was passiert, wenn wir es nicht machen?” Denn ja, ein Rauchmelder, der nie auslöst, fühlt sich wie Geldverschwendung an. Bis es Rauch gibt. Und dann ist es zu spät.
Unsere Systeme melden sich frühzeitig. Noch vor dem Rauch. Auf der Ebene des Fahrzeugs. Manchmal sogar auf der Ebene der Steckverbinder, wie im Fall der Solarzellen. Nicht, um das Feuer zu löschen - das ist Sache der Feuerwehr -, sondern um trotzdem handeln zu können, um Kollateralschäden zu vermeiden. Man weiß, wo das Risiko ist, man weiß, wo das Fahrzeug ist, man kann die umliegenden Anlagen sichern. Das ist die Stärke der Frühwarnung.
Doch es ist schwierig, den Panzer des “Das passiert uns nicht” mit Fakten und professionellen Erklärungen zu durchbrechen. Ohne Sensationslust, ohne Katastrophenszenarien, aber mit Realismus. Wie oft muss denn noch ein Gabelstapler in einem Autobahnverteilerzentrum Feuer fangen, bevor wir die Prävention ernster nehmen?
Ich hoffe aufrichtig, dass unsere Systeme niemals funktionieren müssen. Dass alles sicher bleibt. Aber wenn doch etwas schief geht - und das wird es wirklich eines Tages -, dann sollte man besser vorbereitet sein.
Vorbeugen ist vielleicht nicht immer möglich. Begrenzen schon. Aber dann sollte man nicht erst aufwachen, wenn es schon brennt.
Der Stift - Dennis van der Mark – Intelligente Feuertechnologien