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BILOG-Projekt der VIL zeigt die Bedeutung intelligenter Business-Intelligence-Tools für eine gezielte Nachhaltigkeitsberichterstattung

Das BILOG-Projekt von VIL zeigt, wie wichtig intelligente Business Intelligence-Tools für eine gezielte Nachhaltigkeitsberichterstattung sind

Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung bei Log!Ville am 15. Oktober 2024 präsentierte VIL die Ergebnisse des BILOG-Projekts. Dieses Projekt unterstützt Logistikunternehmen bei der Nutzung von Business Intelligence Tools. Es reagiert insbesondere auf den Bedarf an zuverlässiger Nachhaltigkeitsberichterstattung, die durch die europäische CSRD-Gesetzgebung bald verpflichtend wird. Zwei erfolgreiche Proof of Concepts (POCs) bei Altrea und ODTH zeigen, wie BI-Tools Logistikunternehmen helfen können, sowohl Nachhaltigkeitsziele als auch Kostenoptimierung zu erreichen.

Logistikunternehmen verfügen über eine Fülle von Betriebsdaten aus Bordcomputern, IoT-Systemen sowie Transport- und Lagerverwaltungssoftware, nutzen diese aber oft nicht ausreichend. Der VIL fordert daher die Unternehmen auf, diese Daten mit Business Intelligence (BI)-Tools intelligent zu nutzen, um für die verpflichtende CSRD-Nachhaltigkeitsberichterstattung gerüstet zu sein. Das BILOG-Projekt zeigt, dass der Schlüssel zum Erfolg nicht nur in der Technologie, sondern vor allem in der richtigen Herangehensweise, der Einbeziehung der Nutzer und der Datenqualität liegt.

"Es ist wichtig, mit den Fragen zu beginnen, die die Unternehmen beantwortet haben wollen, nicht nur mit den verfügbaren Daten", sagt Dirk Staelens, Projektleiter beim VIL. "BI-Tools funktionieren nur dann wirklich, wenn Berichte und Dashboards auf zuverlässigen Daten basieren, die Unternehmen direkt bei ihren Entscheidungen unterstützen."

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Der Mehrwert von BI-Tools zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen wird hervorgehoben.

Vorgefertigte BI-Modelle

Dirk Staelens und Dirk Jocquet (ebenfalls Projektleiter beim VIL) eröffneten als Referenten die BILOG-Veranstaltung im Log!Ville. In seinem Einführungsvortrag betonte Dirk Jocquet, dass das VIL in Zusammenarbeit mit der UHasselt gebrauchsfertige BI-Modelle entwickelt hat, die einfach zu implementieren sind. Zu diesen Modellen gehören Roadmaps und Vorlagen für Datenmodelle. Sie sind online über die Logibox verfügbar. Dirk Jocquet erläuterte, dass das BILOG-Projekt Unternehmen dabei hilft, Ziele und Datenbedürfnisse zu definieren und sie bei der Einrichtung einer Datenplattform für Berichte und Analysen zu begleiten.

POC für datengesteuerte CO2-Dashboard

Ein erster POC im Rahmen des BILOG-Projekts betraf die Entwicklung eines CO2-Dashboard für den Logistikdienstleister Altrea. Das Ziel? Die Bereitstellung datengestützter Erkenntnisse für eine nachhaltige Geschäftsstrategie und Berichterstattung. Dieser Prozess beginnt mit der Definition von Transportkategorien (TOCs), wie Stückgut und Distribution, gefolgt von der Berechnung der CO2Emissionen pro Tonnenkilometer auf der Grundlage des Kraftstoffverbrauchs und der zurückgelegten Strecke. Anschließend werden die CO2-Emissionen pro Fahrt berechnet und auf die verschiedenen Sendungen innerhalb dieser Fahrten verteilt. Dadurch erhält Altrea ein klares Bild der Auswirkungen pro Transport, was sowohl die interne als auch die externe Berichterstattung gemäß den CSRD-Standards erleichtert. Das Endergebnis ist ein interaktives Dashboard, das intern verwendet werden kann, aber auch eine Berichtsfunktion für Kunden bietet. Mit diesem Tool kann Altrea seine CO2-Strategie die Nachhaltigkeitsziele präziser und transparenter vermitteln.

POC für Kostenmanagement im Lagerbetrieb

Storage and Distribution Ter Haeghe (ODTH), ein großes Logistikunternehmen mit einer Lagerfläche von 165.000 m², stand vor der Herausforderung, seinen Service auf mehr als 50 Kunden in einem Lager auszuweiten. Zuvor war das Unternehmen auf einen einzigen Kunden ausgerichtet. Die Folge dieses Wachstums war ein erhöhter Bedarf an fortschrittlichen Datenanalysen, um einen transparenten Überblick über die Rentabilität und die Kostenzuweisung nach Kundensegmenten zu erhalten. In Zusammenarbeit mit BDO und Datasense wurde eine BI-Lösung entwickelt, die einen Einblick in die Gewinn- und Verluststrukturen von ODTH ermöglicht. 

Savahna Voogt, Senior Consultant bei BDO, präsentierte den POC, bei dem BI-Tools wie Power BI eingesetzt wurden, um indirekte Kosten genau zuzuordnen und profitable Segmente zu identifizieren. 

Das agile Projektteam arbeitete mit wöchentlichen Sprints und bezog ODTH aktiv in die visuelle Entwicklung der Dashboards ein. Der POC führte zu nützlichen Erkenntnissen, wie zum Beispiel den richtigen Verteilungsschlüsseln für indirekte Kosten, und bildete die Grundlage für weitere Optimierungen. Savahna betonte, dass die BI-Tools bei ODTH die operativen Daten effektiv mit der strategischen Entscheidungsfindung verbinden.

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In den Pausen gab es reichlich Gelegenheit zum Networking.

Datenplattform für Analyse und Visualisierung

Datasense, ein auf Datenplattformen und Visualisierung spezialisiertes Beratungsunternehmen, spielte eine entscheidende Rolle bei der Einrichtung einer robusten Datenplattform für ODTH. In der POC stellte Datasense eine zentrale Datenspeicherung durch ein Data Warehouse bereit, das mehrere Datenquellen integriert.

Durch die Kombination von Snowflake mit Azure und dbt für die Datentransformation wurde eine effiziente Plattform geschaffen, die Daten aus verschiedenen Abteilungen zusammenführt und tiefgreifende Analysen ermöglicht. Während der Präsentation erklärte Datasense, dass ihre Datenplattform aus mehreren Schichten besteht, um Datenqualität und -konsistenz zu gewährleisten. Diese Plattform bildet den Kern der neuen digitalen Strategie von ODTH und ermöglicht es dem Unternehmen, effizienter zu arbeiten und strategische Entscheidungen leichter zu treffen.

Datengestützte Entscheidungsfindung in der Logistik 

Van Moer Logistics verfügt über eine Lagerfläche von mehr als 800.000 m². Das Unternehmen integrierte BI-Tools, um den steigenden Anforderungen von Kunden und Gesetzgebern gerecht zu werden. Es erweiterte sein Anwendungsportfolio und richtete ein Datalake/Data Warehouse ein, um Daten effizient zu speichern und zu analysieren. Diese Plattform hilft Van Moer nicht nur bei der betrieblichen Optimierung, sondern bietet auch strategische Vorteile wie Einblicke in die CO2-Ausstoßes und der Kundenzufriedenheit. Mit Tools wie Power BI und der Datenplattform Azure kann Van Moer schnell auf Datenanforderungen reagieren und hat eine klare, datengestützte Entscheidungsgrundlage. Laut Joris Emanuel, IT-Direktor bei Van Moer Logistics, hat diese Strategie die interne Zusammenarbeit verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.

Der Fahrplan der VIL für die BI-Integration

Das BILOG-Projekt bietet einen schrittweisen Ansatz für die Integration von BI in Logistikunternehmen. Dirk Staelens stellte die sechsteilige Roadmap vor, die mit der Definition von Zielen (Phase 1) und dem Nachweis des Geschäftswerts (Phase 2) durch Prototyping beginnt. Darauf folgen die Modellierung der Datenanforderungen (Phase 3) und die Einrichtung einer Datenplattform (Phase 4). Nach der Erstellung von Dashboards und Berichten (Phase 5) konzentriert sich Phase 6 auf die Datenverwaltung, die für die Gewährleistung von Konsistenz und Zuverlässigkeit unerlässlich ist.

Ein wichtiger Teil des Fahrplans ist die Datenqualität und -verwaltung. VIL ermutigt Unternehmen, Rollen und Verantwortlichkeiten zu definieren und eine strukturelle Überwachung der Datenqualität einzuführen. Da Logistikunternehmen häufig mit unstrukturierten Daten arbeiten, stellt VIL Richtlinien und Werkzeuge zur Verfügung, um diese Herausforderung effektiv anzugehen. Das BILOG-Projekt hat auch einen besonderen Schwerpunkt auf CO2-Dashboards, die Unternehmen bei der transparenten Berichterstattung und dem strategischen Management ihrer Emissionen unterstützen.  

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