Die anhaltende Trockenheit hat dazu geführt, dass die Abflüsse der schiffbaren Wasserstraßen in den Niederlanden und Flandern seit dem Frühjahr systematisch zurückgehen. Die Regenschauer der letzten Zeit haben daran wenig geändert; der Abfluss der Maas ist weiterhin rekordverdächtig niedrig. Dies führt zu verschiedenen Problemen, auch im Hinblick auf die Schiffbarkeit. Grund genug für Rijkswaterstaat und De Vlaamse Waterweg, mit vereinten Kräften Maßnahmen zu ergreifen.
Die Maas ist ein typischer Regenfluss: Je nach Niederschlagsmenge, insbesondere in den Ardennen und im Nordosten Frankreichs, kann ihr Abfluss sehr niedrig oder sehr hoch sein. Der durchschnittliche Abfluss der Maas beträgt 250 m3/s, was 250.000 Litern pro Sekunde entspricht. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit in den letzten Monaten beträgt der Abfluss der Maas bei Lüttich, dem Abzweig zum Albert-Kanal, kaum 35 m3/s. Dies hat enorme Auswirkungen, und zwar nicht nur auf die Schiffbarkeit der Wasserstraßen. Das Wasser wird auch zur Trinkwassergewinnung, zur Energieerzeugung, als Brauchwasser für die Industrie, für die landwirtschaftliche Bewässerung und für die Bewässerung von Naturgebieten genutzt.
Aufgrund der intensiven Wassernutzung des niederländischen und flämischen Wasserstraßennetzes ergreifen Rijkswaterstaat und De Vlaamse Waterweg seit geraumer Zeit in gegenseitiger Absprache vorbeugende Maßnahmen, um das verfügbare Wasser so gut wie möglich zu verteilen und Tiefgangsbeschränkungen so weit wie möglich zu vermeiden. "Eine dieser Maßnahmen ist die Installation von Notpumpensystemen, um das bei Schleusenschließungen verlorene Wasser zurückzupumpen", sagt André van der Tuin von Eekels Pompen. "Wir haben Anfang September in kürzester Zeit an drei Stellen des Albertkanals gewaltige Notpumpanlagen installiert, die kontinuierlich große Wassermengen von stromabwärts nach stromaufwärts pumpen. Die Pumpanlagen bestehen aus großen Tauchpumpen, Stahlrohrleitungen und einer eigenen Stromversorgung. An zwei Stellen werden 5.000 m3/Stunde gepumpt, am anderen Standort sogar 10.000 m3/Stunde. Für uns war es zu Recht ein Eilauftrag. Am Freitag erhielten wir einen Anruf, der intern als Notfall aufgegriffen wurde, um die Anlagen in kürzester Zeit wieder zum Laufen zu bringen. Die Notpumpen werden so lange in Betrieb bleiben, bis es wieder ausreichend geregnet hat. Auch in den Niederlanden haben wir an verschiedenen Stellen Notpumpen installiert, um insbesondere die Kühlwasserversorgung der Industrie zu sichern."