In der Regel ist es andersherum. Meistens investiert der Vater in einem Familienbetrieb in neue Geräte für eines der Kinder. Aber bei Gebroeders Geelhoed B.V. aus Middelharnis geht man einen anderen Weg und Lars und Niels haben beschlossen, ihrem Vater Joop einen dicken Scania mit S-Kabine zu kaufen. Und so fährt Vater Geelhoed durch ganz Europa und die beiden Brüder sitzen im Büro.
Natürlich sind die Dinge etwas nuancierter, als die obigen Ausführungen vermuten lassen. "Unser Unternehmen gibt es jetzt seit acht Jahren, und in dieser Zeit sind wir von zwei Fahrzeugen auf 23 angewachsen", sagt Lars. "Und abgesehen von diesem Scania für unseren Vater haben wir drei weitere in der Pipeline. Mein Bruder und ich hätten das nie geschafft ohne die Unterstützung unseres Vaters im Hintergrund. Er kennt sich mit dem ADR-Transport von Flüssigkeiten und Gasen bestens aus."
"Als wir uns jeder mit einem Auto als Geelhoed Brothers selbstständig gemacht haben, hat mein Vater nicht im Geschäft gearbeitet. Das geschah erst später. In den ersten Jahren, bis wir 11 Autos hatten, bin ich selbst gefahren und habe die Planung hinter dem Lenkrad gemacht. Das ist immer Stress. Außerdem darf man in vielen Unternehmen, in denen wir arbeiten, überhaupt nicht telefonieren. Also war man als Planer, Akquisiteur, Troubleshooter und was es sonst noch alles gibt, auch immer viel zu lange aus der Luft."
Aber das änderte sich schnell, als mir klar wurde, dass ich wohl eher ein Unternehmer als ein Fahrer bin. Von dem Moment an, als ich eingestiegen bin, sind wir wirklich schnell gewachsen. Mein Vater ist jetzt 60 und im Grunde seines Herzens Fahrer. Also haben wir ihn wieder ans Fahren herangeführt und der V8 kam. Mein jüngster Bruder Sven fährt auch bei uns als Fahrer mit; derzeit auf einem V8 Silver Griffin, aber bald auf einem neuen R450."
"Wir dachten daran, einen neuen 530 zu kaufen. Und dann ein bisschen im Old-Skool-Look. Aber unser Vater hatte da sowieso andere Vorstellungen. Er entschied sich für den neuen 590er mit dem neuen Getriebe. Und natürlich mit Luftfederung rundherum und ganz und gar nicht old skool, sondern mit S-Kabine und darin so ziemlich alles, was es gibt, bis hin zu einer serienmäßigen Klimaanlage und einer Espressomaschine. Und mit einer Lackierung von Bronk aus Beusichem. Er hatte sich alles so vorgestellt, wie er seinen wahrscheinlich letzten Truck haben wollte.
Geelhoed ist im Bereich Chemikalien und Gase zum Nutzen der Industrie tätig. "Etwas mehr als die Hälfte unserer Tätigkeit fällt in den Bereich ADR. Wir sind auf den Transport von ADR- und Nicht-ADR-Produkten auf der Straße spezialisiert, sowohl national als auch international. Dabei handelt es sich jedoch ausschließlich um Halbfertigprodukte oder Rohstoffe für die Industrie. Wir fahren auch Gase. Wir transportieren regelmäßig CO2 für die englische Industrie. Das läuft gut. Wir leiden auch nach dem Brexit nicht unter Staus und Verspätungen oder vielen Formalitäten. Wir fahren sowohl selbst als auch mit Tankcontainern, die wir für den unbegleiteten Transport absetzen. Außerdem macht es für den Papierkram einen großen Unterschied, dass wir immer nur ein Produkt auf einmal transportieren."
Warum wir Scania fahren? Nun, wir haben auch ein paar andere Marken, aber die meisten sind tatsächlich Scania, und das wird jetzt eine mehr sein, weil wir mit einer anderen Marke handeln. Das hat natürlich auch mit dem Händler zu tun. Aber in erster Linie finden wir einfach, dass es super Autos sind. Und das Aussehen eines Scania passt auch ein bisschen zu unserer Art von Arbeit. Wir fahren hochqualifizierte Fahrer mit hochwertiger Ladung. Da passt ein Premium-Lkw gut dazu. Außerdem legen wir Wert auf Komfort, weil wir immer noch in ganz Europa unterwegs sind. Von Polen bis tief nach Griechenland. Die Jungs sind also die ganze Woche unterwegs. Dann gönnt man ihnen eine gute Ausrüstung."