Wie wollen wir unsere Klima- und Kreislaufziele für 2030 und 2050 erreichen, wenn bei fast 96% aller Infrastrukturausschreibungen keine nachhaltigen Auswahlkriterien gelten? Eine beschämende Schlussfolgerung aus der Studie "Sustainability in public tenders" von Bouwend Nederland1). Der Rückstand kann aufgeholt werden, indem die Ausarbeitung und Anwendung von Kriterien beschleunigt wird und diese mit bereits bestehenden Lösungen verknüpft werden, die anhand zuverlässiger "faktenbasierter" Daten getestet wurden. Der Holzsektor ist daher bestrebt, diese Daten zur Verfügung zu stellen und den Kunden im Bauwesen dabei zu helfen, die "niedrig hängenden Früchte" zu nutzen. Es gibt also noch viel zu tun.
Der World Green BuildinCouncil2) kommt in seinem Bericht "Bringing Embodied Carbon Upfront" zu dem Schluss, dass 40% an CO2-Emissionen, die durch Materialien und Strukturen verursacht werden, zu reduzieren, indem sie aus Holz hergestellt werden. Diese Behauptungen werden auch durch (inter)nationale Lebenszyklusanalysen (LCA) unterstützt. Die Provinz Groningen hat dies bereits in Angriff genommen und die CO2Leistung sowie die Ergebnisse von Ökobilanzstudien als Vergabekriterien für die 800 Meter lange und 3,5 Meter breite ikonische Fahrrad- und Fußgängerverbindung, den "Blauen Teppich". Dies führte zur Wahl von nachhaltig produziertem tropischem Hartholz als umweltfreundlichste Materialvariante.
Der Holzverbau hat eine hervorragende Umweltbilanz". (Bild: Centre Wood)
Unter diesem Gesichtspunkt hat RWS eine Untersuchung in Auftrag gegeben, was es bringen würde, wenn die derzeit verwendeten Standard-Straßenmöbel durch bereits vorhandene biobasierte Varianten ersetzt würden. Die Schlussfolgerung ist, dass erhebliche ökologische (MKI) und klimatische (CO2-Emissionen) erreicht werden können (siehe Tabelle 1). Deshalb bezieht RWS nun konsequent Holzlösungen in Variantenstudien ein. Auch Kommunen und Provinzen zeigen zunehmend Interesse am Einbau von Straßenmöbeln aus Holz: So hat sich die Provinz Zuid-Holland bei der Neugestaltung der N211 bereits für Leitplanken, Lärmschutzwände, Straßenportale und Buswartehäuschen aus Holz entschieden. Immer mehr Provinzen und Gemeinden sind interessiert und schließen sich der Kooperationskette "Holz im Bauwesen" an.
Kürzlich wurden der nationalen Umweltdatenbank3) auch Umweltdaten für hölzerne Führungsschienen, Straßenbrücken, Beläge (für Brückendecks und Beläge) und 12 Varianten von Holzverbau (Foto 1) hinzugefügt, so dass diese ebenfalls berechnet werden können.
Holz und andere biobasierte Materialien aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen haben von Natur aus einen geschlossenen Kreislauf (biologischer Zyklus) und sind daher von Natur aus kreislauffähig. Zusammen mit der Fähigkeit, auch die technischen R's zu erfüllen, ist Holz tatsächlich ein "CirculaiR-Plus" und für die Erreichung von Kreislaufzielen unerlässlich. Laut einer vom Rijksdienst van Ondernemerschap (RvO Niederlande) in Auftrag gegebenen Studie von Nibe4) werden jedoch nur 98% der Möglichkeiten für biobasierte Materialien im Bauwesen noch nicht genutzt. Dies bietet Chancen, und die Praxis zeigt, dass dies ohne weiteres möglich ist: So wurden beispielsweise aus alten Brücken (die bis zu über 60 Jahre alt sind) bereits neue "runde" Brücken gebaut, wie in Almere (Foto 2), Westervoort und bald auch in Nimwegen.
Wünschen Sie weitere Informationen über Holzarten, Anwendungen oder Umweltleistungen (LCA und CO2-Reduzierung), dann gehen Sie zu: www.houtindegww.nl und www.houtdatabase.nl.
Wenn Sie über die Kettenkooperation im Bauwesen informiert werden möchten, treten Sie der LinkedIn-Gruppe #chain cooperationhoutindegww bei.
Bouwend Nederland: Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung - Analyse 2018"., September 2019: www.bouwendnederland.nl/publicatiespublicaties.
WorldGBC: Den verkörperten Kohlenstoff in den Vordergrund rücken".April 2019:
www.worldgbc.org/embodied-carbon
Nibe (Juli 2019), 18 LCA-Studien und EPDs für Führungsschienen, Straßenportale, Decking und Holzverbau (12 Varianten) j.b.v. Aufnahme in NMD: www.houtindegww.nl
Nibe, Potenzial für biobasierte Materialien im Bauwesen - eine Untersuchung der Möglichkeiten und Auswirkungen".im Namen von Rijksdienst voor Ondernemend Nederland, 14. Juni 2019: https://www.nibe.org/nl/nieuws/potentiebiobased