Seit Ende letzten Jahres setzt GMB einen elektrisch betriebenen Hyundai-Bagger HX260AL ein, der in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kunden, dem Importeur Van der Spek und dem Clean-Tech-Ingenieurbüro Urban Mobility Systems (UMS) entstanden ist. Die Elektrifizierung fügt sich perfekt in die Nachhaltigkeitsstrategie von GMB auf dem Weg zur emissionsfreien Baustelle im Jahr 2030 ein.

Das Familienunternehmen GMB möchte in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen und sucht ausdrücklich die Zusammenarbeit, wenn es darum geht, emissionsfreie und zirkuläre Verfahren in Ausschreibungen zu fördern. Zuvor hatte das Unternehmen über Van der Spek einen elektrischen Hyundai-Minibagger erhalten, aber um die Emissionen zu reduzieren, musste es größer denken. "Durch unsere Pionierarbeit hoffen wir, die Entwicklung emissionsfreier Maschinen zu beschleunigen, so dass andere Unternehmen der Branche bald nachziehen und wirklich große Schritte in Richtung Nullemission machen können", sagt Gerard van der Veer, Leiter des Gerätemanagements bei GMB.

Das Unternehmen setzt den Hyundai HX260 Electric direkt auf dem Deichverstärkungsprojekt entlang der Waal zwischen Gorinchem und Waardenburg ein. Da die Arbeiten auf einer Länge von 23 km in unmittelbarer Nähe von Natura-2000-Gebieten stattfinden, ist der Einsatz von emissionsarmen oder -freien Geräten ein ausdrücklicher Wunsch. Der 28-Tonnen-Raupenbagger wurde von UMS aus Oss mit einem elektrischen Antriebsstrang und einem austauschbaren Batteriepaket mit drei LFP-Batterien ausgestattet. Damit stehen insgesamt 390 kWh Kapazität zur Verfügung, genug für einen ganzen Arbeitstag. In der Zwischenzeit wird ein zusätzlicher Batteriesatz auf einem nahe gelegenen Hof aufgeladen. GMB setzt einen LKW mit Autokran ein, um die Batterien auszutauschen. Dies dauert etwa 15 bis 20 Minuten.
Inzwischen hat die Maschine die nötigen Betriebsstunden geleistet und GMB ist mit den ersten Erfahrungen zufrieden. "Wir wollen einen Tag lang mit voller Ladung arbeiten können, und das haben wir anfangs nur mit einer kleinen Marge geschafft", weiß Van der Veer. "Durch die niedrigen Temperaturen zu dieser Zeit haben wir natürlich die nötige Kapazität verloren. Außerdem erfordert die Lenkung am Anfang noch etwas Feinschliff und der Kran wird hier wegen des schweren Lehms stark beansprucht." Der Hyundai ist daher mit einem Verachtert-Ketteneimer in Kombination mit einem Engcon-Schwenkneiger und 3D-GPS mit Automatik von Trimble ausgestattet.
Bei diesem Einsatzprofil verbraucht der Elektrobagger 65 kWh Strom pro Stunde im Vergleich zu 20 l/Stunde mit einem Dieselmotor. Die Verbrauchskosten sind also um drei Viertel niedriger, aber das Hauptanliegen von GMB ist, dass die Maschine viel sauberer und leiser ist. Die Tatsache, dass der Anschaffungspreis fast dreimal so hoch ist, stört das Unternehmen nicht im Geringsten. Van der Veer: "Das ist eine einmalige Investition. Viele stündliche Kosten bleiben gleich. Der Bediener ist genauso teuer, wie die Drehscheibe und das GPS. Wenn man bedenkt, dass die Ausrüstungskomponente oft nur 10 bis 15% der gesamten Projektkosten ausmacht, ist der Preis für die emissionsfreie Durchführung dieses Projekts 4 bis 6% höher." Durch die steigenden Kraftstoff- und Rohstoffpreise wird dieser Unterschied nur noch kleiner.

Da Bediener Gerrit-Jan van de Pol von der Geräuscharmut in der Kabine und der einfachen Bedienung des HX260 Electric begeistert ist, hat GMB sofort ein zweites Exemplar bestellt. Auch Importeur Van der Spek bemerkt das wachsende Interesse an elektrischen Maschinen. "Hyundai Europe hat diese Initiative voll unterstützt, zum Beispiel durch die Bereitstellung aller CANbus-Daten", weiß Geschäftsführer Jan Nolles. "Die Idee war zunächst, einen wasserstoffbetriebenen Bagger anzubieten, aber diese Entwicklung ist zu langsam. So sind wir bei UMS gelandet, und im Nachhinein halte ich das für den besseren Weg. Der erste HX85 Electric ist ebenfalls auf dem Weg, und wir denken darüber nach, den Reifenkran HW140A zu elektrifizieren."
"Unser Auftrag sind keine Emissionen", sagt UMS-Direktor Lars Kool unverblümt. "Ich möchte gerne ein und streben an, elektrische Antriebsstränge als OEM-Partner direkt an Maschinenbauer zu liefern. Das liegt noch in der Zukunft, aber GMB hat diesen Hyundai mit voller Werksgarantie gekauft. Nur wenn wir erfolgreich zusammenarbeiten, können wir die Energiewende beschleunigen. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, denn es war eine Zusammenarbeit zwischen Menschen aus der Praxis und UMS-Ingenieuren mit Kenntnissen über die Elektrifizierung von Baumaschinen. Die Leute bei GMB und Van der Spek sind echte Macher. Durch diese gegenseitige Befruchtung erhält man etwas, das in der Praxis funktioniert.